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„Lasst uns von Licht bewegt werden“, ruft der CEO von Lightyear Lex Hoefsloot auf – und er meint es Ernst. Am Donnerstagabend, den 9. Juni 2022 stellt er das weltweit erste produktionsfertige Solarauto vor.
Bereits seit 2016 tüfteln die Ingenieure in den Niederlanden an dem vollständig mit solar betriebenen Elektroauto. Was eigentlich als „Lightyear One“ bekannt war, wurde nun als „Lightyear Zero“ vorgestellt und läutet damit den Beginn einer ganz neuen Ära ein.
Die Zukunft ist elektrisch, das steht schon lange fest. Trotzdem fehlt überall die passende Infrastruktur für einen voll-elektrischen Mobilitätssektor: Elektroautos sind nicht praktisch genug, Ladesäulen fehlen und generell fehlt es an grüner Energie. Der Lightyear Zero soll das ändern und mit seiner innovativen Technik neue Horizonte für die E-Mobilität erschließen.
Mit den in die Karosserie eingelassenen 5 Quadratmeter Solarzellen, wird das Auto zu seinem eignen Kraftwerk. Tanken ist damit im Idealfall nicht mehr möglich. Die fehlende Ladeinfrastruktur ist dann kein Problem mehr und auch mehr grüne Energie steht dadurch zur Verfügung.
Der Lightyear Zero soll aber nicht nur klimafreundliche Mobilität ermöglichen, sondern auch praktisch sein. Mit seiner 60 kW Batterie schafft er eine Reichweite von über 700 Kilometern – weiter, als jedes vergleichbare Auto bisher. Für die Nutzung in den Niederlanden bedeutet das beispielsweise, dass das Fahrzeug bis zu zwei Monate ohne Ladung fahren kann, in Portugal sogar bis zu 7 Monate. Die integrierten Solarzellen sorgen in einer Stunde für 10 weitere Kilometer Reichweite, über die Schnell-Ladung per Steckdose sind sogar 520 Kilometer pro Stunde möglich.
Möglich ist das vor allem durch eine besonders effiziente Bauweise. Bei der Entwicklung habe man vor allem darauf geachtet, möglichst das meiste aus jeder Kilowattstunde holen zu können. Das gelingt unter anderem mit einem sehr aerodynamischen Design und einem cW-Wert von unter 0,19. Auch die vier Radnabenmotoren sorgen für maximale Effizienz und minimalen Energieverlust, sodass der Lightyear Zero mit 170 PC auf 100 Kilometer gerade einmal 10,5 kWh verbraucht. Zum Vergleich: Das Tesla Modell S verbraucht pro 100 Kilometer rund 15 kWh. So kommt das der PV-Stromer auf von 0 auf 100 km/h in unter zehn Sekunden und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 160 km/h.
Nicht nur technisch, sondern auch beim Design merkt man, dass man bei Lightyear immer das große Ganze im Blick hat. Beispielsweise wurden nachhaltige Materialien verwendet: Die Karosserieteile bestehen aus aufgearbeiteter Kohlefaser, die Innenausstattung ist vegan bzw. aus ökologischem Mikrofaser-Wildleder gefertigt.
Smarte Details wie die Lightyear Connect App für Android und iOS sorgen für eine einfache und vor allem zeitgemäße Handhabung, ebenso wie das eingebaute Navigationssystem und die Möglichkeit, über das Smartphone und den Schlüsselanhänger zu entriegeln.
Für die Sicherheit sorgen zahlreiche Kameras, sowie Geschwindigkeitsregler, ein Regensensor, die Einparkhilfe sowie die elektronische Handbremse und die regenerativen Bremsen.
Mit der Premiere liefert Lightyear den Startschuss für ein völlig neues Fahrerlebnis, und zwar noch vor Ende des Jahres. In den kommenden Monaten soll das Solarauto von Journalist:innen getestet werden können, bevor es bald auch auf den Straßen zu sehen ist. Im November sollen die ersten der maximal 946 Lightyear 0 Modelle ausgeliefert werden.
Einer der Gründe für die Umbenennung in „Lightyear Zero“ mag die versteckte Preiserhöhung um gut 100.000 €* sein. Wem die Investition von rund 250.000 €* zu teuer ist, kann den Lightyear One womöglich im Rahmen eines Carsharing-Angebotes in den Niederlanden testen. Bereits vorab war bekannt, dass es Pläne für eine Kooperation gibt. Diese wurden in der Premiere aber nicht weiter erwähnt. Und auch auf das bereits angekündigte Nachfolgemodell „Lightyear Two“, jetzt vielleicht eher „Lightyear One“, wurde nicht weiter eingegangen. Dieses ist für Ende 2024/ Anfang 2025 geplant und soll rund 30.000 €* kosten, also wesentlich weniger als der Prototyp.
Lightyear zeigt, dass E-Mobilität möglich und vor allem sinnvoll ist – nicht nur für die Umwelt. Mit ihrem ganzheitlichen Ansatz gehen sie nicht nur die Klimakrise an, sondern sorgen auch für mehr Komfort für den Nutzer. Ihr ganzheitlicher Ansatz zeigt, dass die Grenzen der Mobilität nicht in Stein gemeißelt ist und es immer möglich ist, mit neu gedachten Konzepten einen Unterschied zu machen.
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Die Inhalte des Artikels wurden nach sorgfältiger Recherche zusammengetragen. Trotzdem können sich die Gesetze stetig ändern. Bitte hab Verständnis dafür, dass Solaridee bezüglich der in diesem Dokument getroffenen Aussagen keine Haftung übernehmen kann.
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