Solarthermie Förderungen – Welche gibt es?

Förderungen für Solarthermie Anlagen nutzen – Warum?

Wer gerade mitten in der Planung seiner Solarthermieanlage steckt oder vielleicht auch nur darüber nachdenkt, sollte auf jeden Fall auch die zahlreichen Fördermöglichkeiten für Solaranlagen bedenken. Diese senken nicht nur die Anschaffungskosten für die Solarthermieanlage, sondern helfen auch bei der Planung und Beratung zur passenden und effizienten Solaranlage. Förderprogramme sparen daher nicht nur Geld bei den Anschaffungskosten und erhöhen damit die Rendite, sondern können auch Zeit und Nerven in der Planung der Anlage ersparen. Wichtig ist dabei, dass die Förderanträge vor einer verbindlichen Planung der Solaranlage gestellt werden – andernfalls verfällt der Anspruch. Wir haben dir eine Übersicht zusammen gestellt zu den Fördermöglichkeiten rund um die Solarthermie und was dabei zu beachten ist.

Welche Förderungen für Solarthermie gibt es?

Förderungen für Solarthermieanlagen können unterschiedlich aussehen. So werden für die Installation neuer Solarthermieanlagen zum Beispiel zinsgünstige Darlehen vergeben. Ebenso werden aber auch Zuschüsse gewährt, die sich an den Kosten für Anschaffung und Installation der Anlage ausrichten. Auch Zuschüsse pro Quadratmeter Kollektorfläche sind möglich. Einige Programme übernehmen auch anteilige Kosten für eine Energieberatung. Dadurch kann die Solarthermieanlage besser geplant und optimal an den Standort angepasst werden.

Welche Förderprogramme gibt es für Solarthermieanlagen?

Förderung durch die KfW-Bank

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau fördert mit verschiedenen Krediten und Zuschüssen die energieeffiziente Sanierung und erneuerbare Energie. Auch Solarthermieanlagen werden dadurch abgedeckt.

• Programm 261: Im Rahmen der Heizungsnovelle wurde auch ein neuer Förderkredit eingeführt. Dieser fördert alle Bauvorhaben, um ein Energieeffizienzhaus zu gestalten. Der Tilgungszuschuss kann hier bis zu 25 Prozent betragen bei einem Kreditbetrag von bis zu 150.000 Euro*
• Programm 151, 152: [Pausiert] Mit diesem Programm fördert die KfW Förderbank Einzel- oder Komplettsanierungen. Die Förderung wird als Kredit ausgezahlt, je nach Umfang der Sanierungsarbeiten mit einem Maximalbetrag zwischen 50.000 €* und 120.000 €*. Es kann außerdem ein Tilgungszuschuss von bis zu 48.000 €* erwirkt werden. Dessen Höhe richtet sich nach dem KfW-Energieeffizienzhaus-Standard der Immobilie nach der Sanierung.

• Programm 430: [Pausiert] Mit diesem Programm wird ebenfalls die Komplettsanierung bestehender Immobilien oder der Kauf einer sanierten Immobilie gefördert. Im Gegensatz zu den Programmen 151/ 152 wird die Förderung nicht als Kredit, sondern als Zuschuss ausgezahlt. Die Maximalhöhe des Zuschusses beträgt 48.000 €*.
• Programm 431: [Pausiert] Als Ergänzungskredit ist dieses Programm entweder mit den Programmen 152/ 152 oder dem Programm 430 anzuwenden. Hier werden 50 %* der Kosten für eine Betreuung durch einen Energieeffizienzpartner übernommen. Die maximale Höhe des Zuschusses liegt bei 4.000 €*. Die Betreuung schließt unter anderem Planungsarbeiten, Kontrolle der Bauausführung und die Abnahme der Maßnahmen mit ein.
• Programm 167: [Pausiert] Die Umstellung der Heizungsanlage auf erneuerbare Energien wird mit diesem Programm gefördert. Bis zu 50.000 €* werden hier als Kredit bereitgestellt.

Förderung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle fördert die Installation von Solarthermieanlagen ebenfalls mit verschiedenen Maßnahmen:

• Solarthermieanlagen zur Warmwasserbereitung: Bestandsgebäude, die mit einer Solarthermieanlage zur Warmwasserbereitung ausgestattet werden, werden je nach Kollektorfläche unterschiedlich gefördert. Bei einer Bruttokollektorfläche zwischen 3 m² und 10 m² werden pauschal mit 500 €* Zuschuss gefördert. Anlagen zwischen 11 m² und 40 m² erhalten 50 €*/ m² Bruttokollektorfläche. Der Pufferspeicher muss ein Mindestvolumen von 200 Litern fassen. Die Art des Solarkollektors ist dabei nicht entscheidend.
• Solarthermieanlagen mit Kombi-Nutzung: Solarthermieanlagen, die in Bestandsgebäuden zur kombinierten Nutzung von Warmwasserbereitung, Heizungsunterstützung, solarer Kälteerzeugung oder Wärmenetzzuführung installiert werden, haben ebenfalls Anspruch auf Förderung. Anlagen bis zu 14 m² Bruttokollektorfläche erhalten einen pauschalen Zuschuss von 2.000 €*. Größere Anlagen bis zu 40 m² werden mit 140 €*/m² Bruttokollektorfläche gefördert. Werden Flachkollektoren verwendet, muss die Bruttokollektorfläche mindestens 9 m², der Pufferspeicher mindestens 40l/m² groß sein; für Vakuumkollektoren gelten die Mindestanforderungen von 7 m² Kollektorfläche und 50l/m² Speichervolumen.
• Erweiterung einer Solaranlage: Soll eine bereits bestehende Solaranlage erweitert werden, wird dies mit 50 €*/m² zusätzlicher Bruttokollektorfläche gefördert.

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)

Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sollen die bisherigen staatlichen Förderungen durch die KfW-Bank und das BAFA ersetzt und in einem übersichtlicheren Programm zusammengeschlossen werden. Unterschieden wird hier zwischen Förderungen für Wohngebäude (WG), Nicht-Wohngebäude (NWG) und Einzelmaßnahmen (EM). Antragsteller haben außerdem die Möglichkeit, zwischen der Art der Förderung zu wählen. So können Zuschuss oder Kredit je nach den persönlichen Umständen flexibel gewählt werden. Die Maßnahmen laufen zum 1.7.2021 an. Bis zum 30.6.2021 können noch Anträge bei der KfW-Bank oder dem BAFA gestellt werde, der Übergang erfolgt also lückenlos. Ab dem 1.1.2021 läuft bereits die Zuschussmaßnahme für Einzelmaßnahmen in Ergänzung zur BAFA-Förderung.

BEG – Die neuen Förderungen 2021 

Da die Änderungen zu dem Förderprogramm relativ kurzfristig bekannt gemacht wurden, sind derzeit noch wenig Informationen hierzu verfügbar. Weitere Informationen sollen aber im Laufe der ersten Jahreshälfte folgen.

Regionale Förderprogramme

Die bisher genannten Förderprogramme gelten bundesweit. Ebenso gibt es aber auch zahlreiche Gemeinden, Städte und Kreise, die eigene Förderprogramme anbieten. Die Stadt Köln beispielsweise bezuschusst Solarthermieanlagen mit bis zu 250 €* pro m². In Hannover werden neue Solarthermieanlagen oder deren Erweiterung mit bis zu 1.000 €* gefördert. Der Zuschuss wird auch in Kombination mit anderen Kredit- oder Zuschussförderungen gewährt. Hier lohnt es sich also, bei der entsprechenden Behörde nachzufragen.

Steuerbonus statt Förderung für die Solarthermie Anlage

Die eigene Solarthermieanlage muss nicht unbedingt durch ein Förderprogramm vergünstigt werden. Auch die Abschreibung per Steuerbonus senkt die Kosten und treibt die Rendite in die Höhe. Über einen Zeitraum von 3 Jahren können 20 %* (maximal 40.000 €*) der Anschaffungskosten über die Steuer eingespart werden. Bedingung ist, dass die Immobilie mindestens 10 Jahre alt ist und vom Anlageninhaber selbst bewohnt wird. Andere Fördermittel können aber nicht mit dem Steuerbonus kombiniert werden, er kann also nur eine Alternative sein.

Kostenlose Beratung zu erneuerbaren Energien

Die Verbraucherzentrale bietet Beratungen zum Thema regenereative Ideen an. Die Beratungen sind eine ideale Anlaufstelle, um einen ersten Überblick über die Möglichkeiten rund um Solarthermie zu bekommen und sich in Bezug auf weitere Schritte für Planung und Förderung beraten zu lassen. Die Beratungen werden durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert und daher kostenlos. Zusätzlich bietet die Verbraucherzentrale auch Solar-Eignungs-Checks an. Ein Berater prüft dann vor Ort, welche Möglichkeiten sich für die Immobilie zur Solarenergienutzung anbieten. Die Beratung kann telefonisch oder zu vereinbarten Sprechzeiten auch persönlich in Anspruch genommen werden.

Kann ich Förderungen kombinieren?

Die Förderprogramme können teilweise auch in Kombination genutzt werden. So ergänzen sich beispielsweise einige Kredite der KfW-Bank und auch regionale Förderungen werden meist unabhängig von weiteren Fördermitteln vergeben. Nicht möglich ist die Kombination von Steuerbonus und KfW-/BAFA- oder BEG-Förderung.

Welche Förderung ist die Beste?

Wie auf alles im Leben, gibt es auf diese Frage keine pauschale Antwort. Tatsache ist: Welches die beste Förderung ist, musst du entscheiden. Je nach Standort, dem Zustand deiner Immobilie, eventuellen weiteren Sanierungsarbeiten und deiner finanziellen Lage, eignen sich unterschiedliche Programme für dich und deine Solarthermieanlage. Mit der Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie kannst du dir einen schnellen Überblick über die Programme in deiner Region verschaffen. Auch die Verbraucherzentralen sowie Gemeinden und Städte können dir Informationen zu den passenden Förderprogrammen in deiner Umgebung geben.