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Gründächer tragen ihren Teil gegen den Klimawandel bei. In vielen Städten und Kommunen ist es mittlerweile fest im Bebauungsplan verankert, dass Flachdächer und Dächer mit einer niedrigen Neigung, in der Regel bis zu 10 Grad, ein Gründach verbaut haben. Doch nur weil ein Gründach vorgesehen ist, heißt es nicht, dass auf eine PV-Anlage verzichtet werden muss. Im Gegenteil, ein Photovoltaik Gründach bringt einige Vorteile mit sich.
Zunächst einmal erhöht ein Gründach den Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Insbesondere Bienen, Schmetterlinge und Vögel profitieren von den grünen Dächern. Ebenfalls dient es als Wasserspeicher, da das Regenwasser aufgenommen wird und zu einem späteren Zeitpunkt wieder verdunstet. Damit einhergehend wird auch das Stadtklima verbessert.
Auch wird das Dach durch die Pflanzen geschützt. So reduzieren die Pflanzen die UV-Belastung der Dachabdichtung und schützt es vor Temperaturextremen so wie Witterungseinflüssen.
Viele Solaranlagen haben einen Leistungsverlust, wenn die Anlage zu heiß wird. Insbesondere im Sommer erreichen die Module sehr hohe Temperaturen. Ein Gründach kann dabei helfen, diesen Leistungsverlust einzuschränken. Durch die wachsenden Pflanzen wird das komplette Dach gekühlt. Damit auch die PV-Anlage. Durch diesen kühlenden Effekt kann die Leistung bis zu vier Prozent gesteigert werden.
Auch wenn vier Prozent zunächst nicht viel klingt, hat es doch Auswirkungen auf eine große Anlage. Durch diese vier Prozent Verbesserung kann in Abhängigkeit der Größe der Anlage deutlich mehr Strom produziert werden. Der anschließend gespeichert oder ins öffentliche Stromnetz, für eine Einspeisevergütung, eingespeist werden kann.
Insbesondere auf Flachdächern gibt es das Problem mit der Windsogsicherung. Die PV-Module müssen besonders gut verschraubt werden, damit sie dem Windsog standhalten können. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass die Dachabdichtdichtung beschädigt wird. Durch die Substratmenge, die auf dem ganzen Dach verteilt wird, halten die Anlagen dem Windsog besser stand. Damit ist eine Dachdurchdringung nicht notwendig.
Wer sich mit einem Gründach schonmal auseinandergesetzt hat, weiß, dass es zwei Bebauungsarten gibt. So gibt es die extensive und die intensive Begrünung. Im Wesentlichen unterscheiden sich die beiden in ihrer Bepflanzungshöhe beziehungsweise in ihrer Substratschichthöhe. Extensiv bedeutet dabei, dass es sich um eine Substratschicht von bis zu 19 cm handelt. Intensive Bepflanzung dahingegen begingt bei einer Substratschicht von 20 cm. Bei dieser Höhe können dann auch Sträucher zur Bepflanzung dienen.
Für ein Gründach mit Photovoltaik Anlage bietet sich jedoch überwiegend eine extensive Bepflanzung an. Da bei einer intensiven die Verschattung zu groß werden würde. Bei der Bepflanzung sollte berücksichtigt werden, wie die PV-Module angebracht werden. So empfiehlt sich unmittelbar vor den PV-Modulen eine Substrathöhe von 6 bis 8 cm. Unter den Modulen kann die Substratschicht allerdings deutlich höher aufgeschüttet werden. Bis zu 15 cm sind hier kein Problem. Um die Beschattung möglichst gering zu halten, sollten vor den PV-Modulen Pflanzen ausgewählt werden, die nicht allzu hoch wachsen. Ebenfalls ist darauf zu achten, dass die Pflanzen Schatten vertragen.
Damit der Aufbau der beiden Systeme reibungslos funktioniert, ist es wichtig, dass die einzelnen Installateure gut aufeinander abgestimmt sind.
Je höher die Substratschicht ist, desto mehr Biomasse wird produziert. Der Boden bietet mehr Wasser und Nährstoffe. Je höher die Substratschicht, desto eher wachsen die Pflanzen auch höher und dichter.
Der Vorteil von Flachdächern ist, dass hier die Neigung der einzelnen Module besser anpassbar ist. In Deutschland gilt ein Neigungswinkel von 30 Grad als optimaler Winkel für die Stromgewinnung. Bei Schrägdächern ist dieser Winkel nicht unbedingt immer erreichbar. Damit die Vegetation Platz zum Wachsen hat, empfiehlt es sich PV-Module auf Aufbauten zu installieren. Die Modulunterkante sollte sich im Idealfall 30 cm über dem Substrat befinden. Damit die Pflanzen Platz haben, ohne das es zur Verschattung der Module kommt.
Ab einer Neigung von 10 bis 12 Grad kommt der zusätzliche Vorteil hinzu, dass die Module sich selbst reinigen. Das abfließende Regenwasser entfernt dabei Pollen und sonstigen Dreck von den Solarmodulen.
Ebenfalls sollte auf die Abstände geachtet werden. Da sowohl das Gründach als auch die PV-Anlage gewartet werden müssen, sollte genügend Abstand zwischen den Reihen angebracht werden. So sollte der Abstand reichen, dass auch unter den PV-Modulen Pflanzen zurückgeschnitten werden müssen. Als Richtwert können hier 50 bis 80 cm Abstände genommen werden.
Bei einer Ost-West-Orientierung spricht man davon, dass ein Teil der PV-Module in Richtung Osten ausgerichtet sind und die andere Hälfte gegen Westen. Dadurch kann über den Tag gleichmäßig verteilt Strom generiert werden. Dieser Aufbau ist besonders Empfehlenswert für Flachdächer, da so die läche am effizientesten genutzt werden kann. Auf dem Flachdach können sie, als „Satteldach“ oder als „Schmetterlingsdach“ verbaut werden. Beim Satteldach stoßen die beiden oberen Kannten aneinander, während beim Schmetterlingsdach die Module an der unteren Kante verbunden sind.
Bei beiden Bauweisen entsteht ein kleiner Spalt zwischen den Modulen. Dieser sollte jedoch nicht größer, als drei Millimeter sein. Ansonsten würden hier die Pflanzen durchwachsen und somit für Verschattung sorgen, was wiederum die Leistung der Anlage beeinflusst. Am einfachsten ist es, die Lücke einfach komplett zu verschließen, damit die Pflanzen an dieser Stelle nicht hochwachsen.
Grundsätzlich ist die Idee eines Gründaches, dass es sich um ein selbsterhaltendes Ökosystem handelt. Dennoch wird in Kombination mit PV-Anlagen etwas Arbeit anfallen. So ergibt es Sinn, dass zu hochgewachsenen Pflanzen zurückgeschnitten werden müssen. Dies fällt meisten im Monat Mai an. Da zu kommt, noch dass es im frühen Herbst sinnvoll ist invasiven Neophyten zu entfernen, also nicht europäische beheimatete Pflanzen, die heimische Pflanzen verdrängen. Da die Bepflanzung von Gründächern, jedoch dazu da ist, die Artenvielfalt zu erhalten, sind invasive Neophyten auf Dächern eher unerwünscht.
Auch PV-Anlagen müssen gewartet werden. Durch die Neigung der Module und des Regenwassers reinigen sich die Module größtenteils selber. Dennoch ist es sinnvoll, von Zeit zu Zeit die Module richtig zu reinigen. Ebenfalls sollte die Anlage technisch überprüft werden. Alles, was Du zur Wartung von PV-Anlagen wissen musst, haben wir Dir separat zusammengefasst.
Wartung & Reinigung der Photovoltaikanlage
Wurde das Dach bereits in der Vergangenheit begrünt und die PV-Anlage soll nun neu angeschafft werden, stellt auch das kein Problem dar. Die PV-Module können auch nachträglich ergänzt werden. Allerdings nur, wenn es sich um eine extensive Bepflanzung handelt. Bei der intensiven Bepflanzung funktioniert die Ergänzung von PV nicht ganz so gut. Dafür müssten einige Pflanzen erst entfernt werden.
Neben den Förderangeboten für PV-Anlagen, gibt es auch einige Angebote zur Förderungen von Gründächern. Neben bundesweiten Angeboten haben auch die Städte und Kommunen regionale Förderangebote. Hier sollte sich unbedingt individuell informiert werden.
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet nicht nur Fördermöglichkeiten für PV-Anlagen, sondern auch für Dachsanierungen mit Gründach. Hier gibt es einen Zuschuss von 20 Prozent der förderfähigen Kosten. Eine Alternative stellt der Förderkredit mit Tilgungszuschuss von der KfW dar. Hier gibt es Kredite bis zu 60.000 Euro mit einem möglichen Tilgungszuschuss von 20 Prozent.
Die Förderungen können sich lohnen, jedoch müssen sie beantragt werden, bevor die Sanierung in Auftrag gegeben wird. Ebenfalls muss geprüft werden, ob die Sanierungspläne, die Anforderungen der Fördermöglichkeiten erfüllt. Wer vergessen hat einen Förderantrag zu stellen, kann auch versuchen einen Steuerbonus zu bekommen. Die Dachsanierung sowie Begrünung lässt sich erstmalig im Jahr der Fertigstellung von der Steuer absetzten. Allerdings kann nur entweder ein Steuerbonus erhoben werden, oder ein Förderantrag gestellt werden.
Flachdächer sind ideal für ein Gründach. Jedoch würden auch Dächer mit einer Neigung bis zu 5 Grad sich für eine PV-Anlage mit Gründach anbieten.
Bei einem Flachdach ist meistens eine Ost-West-Ausrichtung am sinnvollsten. Mit dieser PV-Modul-Ausrichtung können meist mehr Module verbaut werden und somit das best möglichste Stromergebnis erzeugt werden.
Ja, definitiv! Durch den kühlenden Effekt kann die Leistung der PV-Anlage erhöht werden. Zusätzlich wird durch das Gründach Lebensraum für Pflanzen und Tiere geschaffen.
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