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Die Elektromobilität wird immer beliebter: Alleine im Jahr 2020 werden über 190.000 Neuzulassungen für E-Autos verzeichnet. Das entspricht einem Zuwachs von über 200% im Vergleich zum Vorjahr. Die Zukunft wird also elektrisch. Allerdings braucht es für die immer mehr werdenden Elektrofahrzeuge auch immer mehr Ladestationen. Der Bau von E-Tankstellen geht aber im Gegensatz zur Produktion der Fahrzeuge eher schleppend voran. Ideale Lösung: Die Tankstelle einfach immer dabei haben. Dieses Konzept soll mit dem Solar Auto umgesetzt werden. Die Technik ist schon lange in Planung und soll im Jahr 2021 endlich serienreif werden. Damit wird die Elektromobilität nicht nur noch grüner, sondern auch noch einfacher. Denn: Mit den Solarautos hat man den Treibstoff immer über sich – die Sonne.
Solarautos sind im Grunde nichts anderes als Elektroautos. Der einzige Unterschied liegt in den Solarpanelen, die auf den Autos angebracht werden. Damit kann unterwegs, aber auch beim Parken oder im Stau getankt werden. Die Solarzellen funktionierten wie auch in PV-Modulen für die PV-Anlage auf dem Dach: Sonnenlicht trifft auf die Oberfläche und setzt damit einen Prozess in Gang, an dessen Ende die Stromgewinnung steht. Dieser Strom kann dann genutzt werden, um das Auto anzutreiben – wie auch bei einem normalen Elektroauto. Damit auch für den Notfall gesorgt ist, lassen sich die Solarautos aber auch über herkömmliche Ladestationen aufladen. So steht auch einer längeren Reise bei schlechtem Wetter nichts im Wege.
Übrigens: Genauso wie jedes anderes Elektroauto, werden auch Solar-Autos gefördert. Da die Förderung jedoch in der Verantwortung von Bund und Hersteller liegt, sind noch nicht alle Elektroautos Teil des Förderprogrammes. Ein Verzeichnis über alle geförderten Modelle findest du auf der Website des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
Bisher ist die Solartechnik für E-Autos noch nicht auf dem Markt angekommen, aber einige Modelle stehen schon in den Startlöchern. In den Jahren 2021/ 2022 wollen gleich mehrere Hersteller mit ihren Solar-Autos in die Serienproduktion gehen. Vorbestellungen sind schon jetzt möglich.
Einer für alle – das ist das Solarauto Sion von Sono Motors. Der Kompaktwagen bietet eine Reichweite von bis zu 305 Kilometern. Für die Autarkie auf kurzen Strecken sorgen die 248 verbauten Solarzellen. Sie sind sehr dezent in der gesamten Karosserie verbaut. Sollte die Sonnenenergie einmal nicht ausreichen, kann der Sion auch per Ladekabel an einer herkömmlichen Ladestation aufgeladen werden. Mit dem bidirektionalen Ladegerät kann das Solarauto aber auch der Stromlieferant für andere Verbraucher werden.
So kann zum Beispiel beim Camping davon gespeist werden oder ein anderes Solarauto damit geladen werden. Besonders nutzerfreundlich ist das Reparatursystem des Sions: Das soll möglichst einfach gehalten werden, sodass auch der Nutzer selbst Ersatzteile austauschen kann. Für komplexere Arbeiten soll ein Netzwerk aus Kooperationspartnern und unabhängigen Werkstätten aufgebaut werden, die Zugang zum Werkstatthandbuch haben.
Das Solarauto – Der Sion | Sono Motors
Nachhaltigkeit ist für Sono Motors nicht nur ein Verkaufsschlager: Die Firma kompensiert alle CO2-Emmissionen, die bei der Produktion des Sion anfallen. Jede benötigte Energie stammt außerdem zu 100% aus erneuerbaren Energien. Auch der Luftfilter zeigt, dass der Sion durch und durch grün sein möchte – im wahrsten Sinne des Wortes. Für frische Luft sorgt isländisches Moos. Das wird als Luftfilter der Klimaanlage genutzt. Ganz nebenbei ist es dabei auch noch ein echter Hingucker im Innenraum des Solarautos.
Alles in allem ist der Sion ein nachhaltiges Auto für den Alltag. Langstrecken mögen damit eher schwierig zu bewältigen sein, aber für den Weg zur Arbeit und zum Einkaufen ist es die perfekte Lösung. Und mit einem Kaufpreis von 29.900 €* günstiger als manch ein Auto auf fossiler Treibstoffbasis. Produziert werden sollte das Fahrzeug ab 2023.
Der Sion geriet allerdings in finanzielle Schwierigkeiten. Ende 2022 wurde von Sono Motors die #SaveSion Kampagne ins Leben gerufen. Diese sollte das nötige Geld auftreiben. Doch die Kampagne ist gescheitert und somit wurde Ende Februar 2023 das Projekt Sion eingestellt. Doch ganz vorbei ist es mit dem Sion noch nicht. Die beiden CEOs haben die Absicht, das Projekt zu verkaufen. Sollte das in Zukunft noch passieren, könnte es sein, dass der Sion doch noch eines Tages über die Straßen rollt.
Der Lightyear Zero, der auch mal als Lightyear One bekannt war, sieht genauso aus, wie man sich vor einigen Jahren das Solarauto noch erträumte: Aerodynamisch und modern. Schon seit 2016 arbeitet das Start-Up Lightyear aus den Niederlanden an dem Prototyp. Finanziert wurde das Projekt per Crowdfunding. Ergebnis ist ein Solarauto mit einer Reichweite von über 700 Kilometern. Je nach Gebrauch kann das Solarauto damit für mehrere Wochen bis Monate autark fahren, ohne auf eine Ladestation angewiesen zu sein. Auf der Karosserie wurden insgesamt 5 Quadratmeter Solarzellen verbaut. Diese sorgen für eine Spitzenleistung von 1.250 Watt.
Die Limousine punktet vor allem durch den edlen Coupé-Stil. Mit 4 Türen ist der Komfort für alle Passagiere gewährleistet. Die vier Räder werden alle einzeln angetrieben. Damit ist der Lightyear Zero auf allen Oberflächen maximal energieeffizient und holt jederzeit die größte Reichweite aus der vorhandenen Energie. Carbon- und Aluminium-Bauteile, sowie der aerodynamische Aufbau reduzieren das Gewicht und sorgen für maximale Effizienz. Für sonnenarme Zeiten kann das niederländische Solarauto auch per klassischer Ladestation geladen werden. In Zukunft soll der Speicher des Autos auch als Stromquelle für andere Verbraucher dienen können, wie zum Beispiel beim Campen oder für andere E-Autos. Der Kofferraum fasst 780 Liter und ist mit umgeklappten Sitzen auf 1.701 Liter erweiterbar – ein echtes Raumwunder also.
Lightyear One — a people centered design approach
Der Lightyear One vereint Design und Effizienz in einem, sowohl in Bezug auf die Reichweite, als auch den verfügbaren Platz. Das hat allerdings auch seinen Preis: 150.000 €* zuzüglich Steuern soll das Modell kosten. Vorbestellungen sind bereits möglich, seit Ende des Jahres 2022 wird das Auto produziert.
Wer sich gerade erst ein Elektroauto angeschafft hat, aber trotzdem gerne von der kostenlosen Energie der Sonne profitieren möchte, kann eine solarbetriebene Ladestation installieren. Ladestationen werden mit bis zu 900 €* gefördert. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach, kann das E-Auto dann mit dem eigenen Solarstrom getankt werden.
Nicht nur der Sion hat Geldprobleme. Der niederländische Hersteller Lightyear ist Anfang des Jahres ebenfalls in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Daher wurde die drastische Maßnahme ergriffen und die Produktion des Solarautos eingestellt. Das ganze passierte, obwohl Ende 2021 noch verkündet wurde, das die Produktion nun endlich starten würde. Doch die knapp 1.000 geplanten Autos werden nicht auf die Straßen kommen. Doch ganz gibt das Unternehmen nicht auf. Zwar wird der Traum des Luxus-Autos Lightyear 0 fallen gelassen, dafür wird aber weiter an dem günstigeren Modell Lightyear 2 gearbeitet.
Lightyear hält sein Versprechen. Von Anfang an hat das Unternehmen kommuniziert, dass sie nach dem teuren Modell Lightyear Zero auch ein preislich günstigeres Solarauto anbieten möchten. Die Rede ist von dem Lightyear 2. Auf der CES 2023 in Las Vegas wurde das Nachfolgemodell zum ersten Mal mit einem Bild angeteasert. Dieses Modell soll für ca. 40.000 Euro auf den Markt kommen.
Viel ist allerdings noch nicht zu dem Auto bekannt. Die genaueren Spezifikationen befinden sich noch im Entwicklungsstatus. Jedoch ist der Hersteller zuversichtlich, im Sommer 2023 mehr Details bekannt zu geben. Die Produktion des zweiten Autos ist für Ende 2025 geplant.
Absolut futuristisch wirkt dieses Solarauto: Das Dreirad wirkt eher wie ein Nachbau eine Kampfjets. Dafür ist es aber extrem effizient. Gerade einmal 180 Solarzellen sollen den Aptera bis zu 1.600 Kilometer weit bringen. Damit soll das konventionelle Laden an einer Ladesäule nicht mehr notwendig sein. Der Fahrassistent unterstützt vor allem auf langen Fahrten und sorgt für Sicherheit: Spurhalter und Notbremse sind aktiv, auch wenn der Fahrer einmal unkonzentriert ist.
Aptera Has Launched
Das Design wurde von der Formel-1 inspiriert und soll besonders sicher sein. Dafür sorgen energieabsorbierende Materialien und fortgeschrittene Airbag-Technologien. Insgesamt besteht der Aptera nur aus 4 Karosserie-Teilen und sorgt so für einen schnellen und einfachen Bau und damit auch für einen vergleichsweise geringen Preis. Beim Kauf kann die Ausstattung den eigenen Bedürfnissen angepasst werden. Gezahlt wird dann nur, was man auch bekommt.
Der Aptera mag nicht jedermanns Ästhetik entsprechen, ist aber definitiv Vorreiter in Sachen Reichweite und Effizienz. Und das schon ab 25.000 US-Dollar*. Mit voller Ausstattung kostet der Aptera 50.000 US-Dollar*. Die ersten Fahrzeuge sollen ind er zweiten Hälfte von 2022 ausgeliefert werden. Doch daraus wurde letztes Jahr nichts.
Aktuell sucht das Unternehmen noch nach Investoren, um das Projekt realisieren zu können. Jedoch sind die Entwickler zuversichtlich und wollen jetzt eine Launch-Edition herausbringen. Dafür sollen ca. 5.000 Autos produziert werden. Läuft die aktuell laufende Finanzierungsrunde gut, soll die Produktion Ende 2023/ Anfang 2024 starten.
Dank seinem Solardach kann das Squad Solar City Auto täglich bis zu 20 Kilometer ohne Steckdosenladung zurücklegen. Kurze Strecken in der Stadt sind damit also kein Problem. Für länge Strecken von bis zu 100 Kilometern können die 4 Batterien auch ausgebaut und separat geladen werden.
Squad Solar City Car
Optisch kann das Fahrzeug vielleicht nicht mit der Konkurrenz mithalten, seine Stärke liegt dafür in der Funktionlaität: Es ist platzsparend und kann daher auch quer geparkt werden – optimal also für schmale Parklücken in der Stadt. Gleichzeitig bietet es viel Stauraum, indem einer der beiden Sitze umgeklappt wird. In Zukunft soll es außerdem noch eine 4-Sitzer-Variante geben, dieses soll dann bis zu 70 km/h statt 45 km/h schaffen. Für Sicherheit sorgt der Überrollkäfig.
Aktuell lässt sich das Auto ab 50 Euro vorbestellen. Die Serienproduktion soll voraussichtlich 2024 starten.
Die Entwicklung der Solarautos steht noch ganz am Anfang und wird sicherlich noch viele neue Ideen mit sich bringen. Zur Zeit sind nur wenige Modelle verkaufsbereit oder kurz davor. Entsprechend schwierig ist die Wahl des „besten“ Modells. Wie auch in der konventionellen Automobil-Branche erwartet uns eine Zukunft mit zahlreichen Modellen, die auf die unterschiedlichen Anforderungen ihrer Nutzer angepasst sind. So braucht es kein „bestes“ Modell, sondern eine individuell beste Entscheidung für ein Modell.
Dennoch wollen wir es uns nicht nehmen lassen, die hier vorgestellten Solarautos noch einmal vergleichend gegenüber zu stellen und deren Stärken und Schwächen zu verdeutlichen:
Sion | Lightyear One | Aptera | Squad Solar City | |
---|---|---|---|---|
Reichweite | 255km | 725km | 1.600km | 100km |
Solarzellen | 248 | 5qm | 180 | keine Angabe |
Beschleunigung auf 100km/h | 9 Sekunden | 10 Sekunden | 5,5 Sekunden | keine Angabe |
Platz | 5 Sitzplätze, 650-1250L Kofferraum | 5 Sitzplätze, 780-1.701L Kofferraum | 2 Sitzplätze, 700 L Kofferraum | 2 Sitzpläte + 68 L Kofferaum |
Besonderheiten | Luftfilter mit isländischem Moos | Platz- und Designwunder | Bei Alltagsgebrauch kein Laden nötig | Querparken möglich |
Ladezeiten an einer Ladesäule | In 30 Minuten zu 80% | 3:15 Stunden zu 100% | 800 Kilometer/ Stunde | keine Angabe |
Auslieferung | 2023 | 2022 | 2022 | 2023 |
Preis | 25.500 €* | 150.000 €* zzgl. Steuern | 25.000* – 50.000 US-Dollar* | 6.250 €* |
Fazit | erschwingliches Modell für den Alltagsgebrauch | Designmodell mit hoher Reichweite für höhere Ansprüche und Budgets | praktisches Effizienzwunder für unabhängige Vielfahrer | Praktisch und erschwinglich für die Stadt |
Die Solarautos Sion, Lightyear One und Aptera sind eigens für die Nutzung von Solarenergie entwickelt worden. Das spiegelt sich nicht nur im Preis wieder, sondern auch im Design. Der ein oder andere, mag sich mit keinem von beidem so recht anfreunden können. Bekannte Autohersteller bieten daher nun auch Alternativen an: E-Autos mit einem Solardach, welches als Extra-Ausstattung dazu gebucht werden kann.
Toyota bietet jetzt den Prius Plug-In auch mit Solardach an. Das kann einfach als Sonderausstattung zu gebucht werden und sorgt dann sogar für einige Kilometer autarkes und emissionsfreies Fahren. Täglich 5 Kilometer bringt das 180 Watt starke Solarpanel im Idealfall und sorgt damit auch für einen geringeren Spritverbrauch. In Zukunft soll nicht nur das Dach mit Solarzellen belegt werden, sondern auch Front- und Heckklappe.
Toyota Prius Plug-in Hybrid Solar – Sonnenpower und Steckdose
Auch Hyundai hat ein Modell auf den Markt gebracht, dass mit Solardach ausgestattet ist. Die 205 Watt Leistung versprechen eine jährliche Zusatzleistung von 2.000 Kilometern mit reiner Solarenergie. Damit garantiert das Auto sicherlich keine autarke Mobilität, alleine schon wegen der schwankenden Solarerträge über das Jahr hinweg. Allerdings können die Kosten dadurch gesenkt werden und mehr umweltfreundliche Solarenergie genutzt werden.
Die Kosten für Solarautos variieren stark. Der Sion von Sono Motors soll für 25.500 €* auf den Markt kommen, der Lightyear One für 150.00 €*. Der Aptera soll zwischen 25.000 €* und 50.000 €* kosten.
Laut Sono Motors soll der Sion Ende 2022 in Produktion gehen. Die Modelle Lightyear One und Aptera sollten eigentlich bereits 2021 auf den Markt kommen, aber es kam zu Verzögerungen. Der Lightyear One soll nun im Sommer 2022 ausgeliefert werden.
Solarautos sind Elektrofahrzeuge, die mit Solarzellen ausgestattet sind. So können sie die benötigte Antriebsenergie selbst während des Fahrens oder Parkens erzeugen. Idealerweise bieten sie auf diese Weise vollständig autarke Mobilität.
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