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Mit einem Stromspeicher kann der Solarstrom aus der PV-Anlage gespeichert und später abgerufen werden. Speichermöglichkeiten sind zwangsläufig notwendig, um die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien zu schaffen. Mit Stromspeichern können wir
+ unabhängiger werden
+ den Eigenverbrauch erhöhen
+ die Rendite erhöhen
Die Kosten für einen Stromspeicher sind stark abhängig von der Größe. Für einen Speicher mit einer Kapazität von 10 kWh fallen Kosten von ca. 10.000 €* an. Ein kleinerer Stromspeicher würde relativ gesehen mehr kosten.
Photovoltaik Stromspeicher oder kein Stromspeicher – vor dieser Frage stehen viele, die sich mit der Planung ihrer Photovoltaikanlage beschäftigen. Oft sind die Rendite-Prognosen für Solaranlagen mit Stromspeicher besser, aber auch der Anschaffungspreis steigt mit Stromspeicher teilweise um das Doppelte. Die Entscheidung für oder gegen einen Stromspeicher wird daher nicht leichtfertig getroffen. Wir haben uns einen Überblick verschafft, wann sich ein Stromspeicher für die PV-Anlage lohnt und worauf Du bei der Anschaffung achten solltest!
Damit wir auch in Zukunft unseren Energiebedarf decken können, braucht es erneuerbare Energien – also zum Beispiel Solarenergie. Das Problem dabei: Solarenergie ist nicht rund um die Uhr verfügbar, dasselbe gilt auch für die Windkraft. Mit erneuerbaren Energien schwankt die Energieproduktion also wesentlich mehr, als mit fossilen Energien. Gleichzeitig kommt es aber auch vor, dass beizeiten viel mehr Energie aus Sonnen- und Windkraft zur Verfügung steht, als verbraucht werden kann, also ein Überschuss besteht.
Um die Energiewende erfolgreich meistern zu können, braucht es also Möglichkeiten zur Speicherung der Energie. Für die PV-Anlage wäre das also ein Stromspeicher, in dem überschüssiger Strom an besonders ertragreichen Tagen gespeichert werden kann. Das hätte gleich mehrere Vorteile:
Mit Stromspeichern kann der gewonnene Solarstrom effizienter genutzt werden. Andernfalls kann überschüssiger Strom aus der Solaranlage nur ins Netz eingespeist werden. Wegen der 70%-Regelung kann es aber dazu kommen, dass die PV-Anlage abgeregelt wird. Konkret heißt das: Nicht der gesamte Strom wird vom öffentlichen Stromnetz aufgenommen. Im schlimmsten Fall wird von der PV-Anlage produzierter Strom also überhaupt nicht verbraucht. Das ist nicht nur verschwendete Energie, sondern auch verlorene Rendite: Würde der Strom selbst verbraucht oder erfolgreich ins Netz eingespeist, könnten dafür wenigstens Stromkosten eingespart werden oder die Einspeisevergütung kassiert werden.
In den letzten Jahren ist die Einspeisevergütung immer weiter gesunken, während die Strompreise immer weiter stiegen. Eigenen Solarstrom selbst zu verbrauchen, spart daher mittlerweile mehr ein, als der Verkauf des Solarstroms einbringen würde. Ein hoher Eigenverbrauch wird daher – im Vergleich zu früher – immer attraktiver. Der Stromspeicher kann genau dabei helfen, denn überschüssiger Strom wird hier direkt gespeichert und kann dann zu einem späteren Zeitpunkt selbst verbraucht werden. Solange die Stromgestehungs- und Speicherkosten daher unter dem durchschnittlichen Strompreis liegen, kann es sinnvoll sein in einen Stromspeicher zu investieren und so den Eigenverbrauch zu erhöhen.
Der Stromspeicher kann langfristig nicht nur die Rendite erhöhen, sondern sorgt auch für Unabhängigkeit. Durch den Stromspeicher kann der Haushalt bis zu einem gewissen Grad autark versorgt werden. Die Stromversorgung ist damit weniger abhängig vom Netzbetreiber. Preiserhöhungen, eventuelle Netzschwierigkeiten oder Ähnliches sind damit kein allzu großes Problem mehr. Mit einem Stromspeicher kann damit zumindest ein Stück weit die Stromversorgung gesichert werden, aber auch finanzielle Sicherheit geschaffen werden. Denn durch die Unabhängigkeit können auch die Stromkosten langfristig besser eingeplant werden. Denn während die Solaranlage inklusive einmalig angeschafft werden und schlimmstenfalls Reparaturkosten anfallen, können sich die Stromkosten durch den Netzbetreiber jederzeit ändern.
Photovoltaik Stromspeicher – Wie sinnvoll ist das?
Speichermöglichkeiten braucht es und sie zahlen sich früher oder später aus. Trotzdem bleibt ein entscheidender Nachteil: die Kosten. Denn obwohl die Kosten für Stromspeicher in den letzten Jahren stark gesunken sind, erhöhen sie die Anschaffungskosten für eine PV-Anlage oft um bis zu 50 %.
Die Entscheidung für oder gegen einen Stromspeicher hängt also nicht nur von der Rendite ab, sondern auch vom insgesamt verfügbaren Budget.
Die Kosten für einen Stromspeicher hängen stark von der Leistung ab. Pauschalwerte können daher nur begrenzt einen Überblick geben. Grob sollte man aber mit etwa 1.250 €* pro Kilowattstunde Speicherkapazität rechnen. Wichtig zu wissen ist aber auch, dass die Kosten für einen Stromspeicher relativ gesehen mit zunehmender Größe sinken. Konkret liegen die Kosten pro Kilowattstunde für einen 10 kWh Speicher also unter den Kosten für einen 5 kWh Speicher.
Ein wesentlich vergleichbarer Wert ist der Kostenfaktor pro gespeicherter Kilowattstunde. Dafür muss auch die Zyklenzahl, Lebensdauer und Speicherkapazität des Speichers berücksichtigt werden. Den Wert zu bestimmen, bedeutet also etwas mehr Aufwand. Allerdings lohnt sich dieser Aufwand, denn: Nur so kann auch tatsächlich bestimmt werden, ob die Investition in einen Stromspeicher lohnenswert ist. Rentabel ist die Anschaffung nämlich nur dann, wenn die Kosten für die Produktion und Speicherung des Solarstroms unter den Kosten für zugekauften Netzstrom liegen.
Allerdings ist die Spanne der Speicherkosten pro Kilowattstunde derzeit noch groß: Los geht es bereits ab 15 Cent*, möglich sind aber auch Speicherkosten von 60 Cent* pro Kilowattstunde.
Die gute Nachricht: Die Kosten für Photovoltaik sind in der Vergangenheit stark gesunken. Seit 2013 hat sich der Preis für Stromspeicher beispielsweise halbiert, wie die Marktübersicht der EES Europe zeigt. Die Hoffnung ist daher groß, dass die Kosten auch in Zukunft weiter sinken und die Anschaffung eines Stromspeichers für die Photovoltaikanlage damit immer rentabler wird. Gleichzeitig steigen die Stromkosten für konventionellen Strom immer weiter an, was die Gewinnspanne ebenfalls vergrößert. Es ist also davon auszugehen, dass sich ein Stromspeicher in Zukunft immer mehr rentieren wird.
Viele Photovoltaik Förderungen sind explizit für Stromspeicher ausgeschrieben. Hier kann sich die Recherche bei der Stadt oder Gemeinde lohnen. Denn mit einem Zuschuss von beispielsweise 150 €* pro Kilowattstunde Speicherkapazität können die Anschaffungskosten bereits deutlich gesenkt werden. Damit sinken auch die Kosten für die Speicherung pro Kilowattstunde Solarstrom und können eventuell die Rendite weiter erhöhen.
Wie erhöhe ich den Eigenverbrauch aus der Solaranlage ohne Stromspeicher?
Auch wenn Stromspeicher grundsätzlich nach demselben Prinzip funktionieren, gibt es unterschiedliche Arten von Stromspeichern für PV-Anlagen:
Bei der Blei-Säure-Batterie bestehen die Elektroden aus Blei, das Elektrolyt aus Schwefelsäure. Beim Laden wird elektrische Energie in chemische Energie umgewandelt und es bildet sich ein Blei-Sulfat. Beim Entladen wird das wieder aufgelöst. Da allerdings immer geringe Rückstände zurückbleiben, ist die Lebensdauer der Batterie begrenzt: Sie hält zwischen 5 und 15 Jahren.
Die Blei-Gel-Batterie basiert ebenfalls auf der Reaktion von Blei und Schwefelsäure. Die Schwefelsäure ist hier allerdings in einem Gel gebunden. Dadurch schreitet die Sulfatisierung langsamer voran, sodass eine höhere Lebensdauer von etwa 15 Jahren erreicht werden kann.
Bei der Blei-Carbon-Batterie wird Carbon eingesetzt, um den Verschleiß der Elektroden möglichst gering zu halten. Dadurch ist sie entsprechend länger haltbar, bis zu 4.000 Ladezyklen.
Blei-Akku | LFP-Batterie | Lithium-Ionen | |
---|---|---|---|
Entladetiefe | 80% | 80% | 80% |
Selbstentladung | 5 – 10 % pro Monat | weniger als 3 % pro Monat | 3 – 5 % pro Monat |
Ladezyklen | bis zu 4.000 | je nach Entladetiefe bis zu 5.000 | 5.000 – 7.000 |
Kosten | 500 €* – 1.000 €*/ kWh | ca. 1.250 €*/ kWh | 750 €* bis 1.250 €*/ kWh |
Besonderheiten | günstig, geringe Lebensdauer | langlebig, geringe Selbstentladung, hohe Entladetiefe | preiswert, langlebig |
Fazit | Billigste, aber kurzweiligste Variante | Teurer, aber bewährte Technik | Günstig und langlebig, aber nicht nachhaltig |
Die LFP-Batterie ist derzeit die beliebteste Wahl unter den PV-Speichern. Sie basiert auf Lithium und Eisenphosphat. Der Vorteil dabei ist, dass sie im Gegensatz zu Blei-Batterien nicht voll aufgeladen werden muss bzw. sogar effektiver bei Teilladung arbeitet. Sie hat außerdem einen sehr großen Betriebstemperaturbereich, niedrige Innenwiderstände und einen hohen Wirkungsgrad. Positiv ist auch, dass die LFP-Batterie keinem Memory-Effekt unterliegt. Bei anderen Batterien führt dieser Effekt teilweise dazu, dass nicht mehr die volle Leistung abgerufen werden kann. Die LFP-Batterie kann daher auch gut gelagert werden.
Lithium-Ionen-Batterien arbeiten mit Lithium als Elektrolyt und Graphit als Elektroden. Sie zeichnen sich vor allem durch ihre hohe Energiedichte aus, weshalb sie oft für mobile Elektronik wie zum Beispiel Smartphones genutzt werden. Lithium-Ionen-Batterien sind allerdings für ihre Brandgefahr im Verruf: Durch eine Kettenreaktion kann sich die Batterie selbst entzünden und ist dann aufgrund des enthaltenen Lithiums nur schwer gelöscht werden kann.
Ist die Entscheidung für den Stromspeicher gefallen, muss nun das richtige Modell gefunden werden. Beispielsweise sollte die Speicherleistung an die Leistung der Photovoltaikanlage angepasst werden. Auch Faktoren wie Ladezyklen und der Installationsaufwand sollten bedacht werden.
Der Stromspeicher sollte entsprechend der Leistung der Solaranlage dimensioniert werden. Je größer der Stromspeicher ist, desto höher ist der Autarkiegrad. Allerdings kosten große Stromspeicher auch mehr, als kleinere Speicher. Der Preis pro kWh Leistung hingegen sinkt, je größer der Stromspeicher ist – relativ gesehen sind kleine Stromspeicher also teurer als große Stromspeicher.
Als Faustregel gilt: Ein Kilowattpeak Leistung der Solaranlage sollte etwa einer Kilowattstunde Speicherleistung des Solarspeichers entsprechen. Eine Photovoltaikanlage mit 6kWp Leistung sollte also mit einem Speicher ausgestattet werden, der mindestens 6 kWh speichern kann.
Einige Batterien nehmen Schaden, wenn sie komplett entladen werden. Man spricht dabei von einer Tiefentladung. Um die Lebensdauer der Batterie möglichst zu maximieren, sollte die Batterie daher nicht vollständig entladen werden. Die optimale Entladetiefe muss also im Kauf- und Dimensionierungsprozess berücksichtigt werden. Entscheidend ist also nicht nur die reine Leistung des Speichers, sondern vielmehr die nutzbare Speicherkapazität.
Ein Beispiel: Ein Speicher mit 10 kWh Leistung, der nur zu 50 % entladen werden darf, hat nur 5 kWh tatsächlich nutzbare Speicherkapazität.
Je länger der Stromspeicher funktioniert, desto höher fällt die Rendite aus. Bei Batterien wird dabei in Ladezyklen gerechnet, also wie oft die Batterie einmal auf- und entladen werden kann. Hinzu kommt aber auch der zeitliche Verfall der Batterie, der zwischen 15 und 20 Jahren dauert.
Wird Strom gespeichert, bedeutet das auch immer einen Energieverlust. Damit möglichst viel des selbst produzierten Solarstroms auch genutzt werden kann, sollte der Wirkungsgrad der Batterie also möglichst hoch liegen. Bei modernen Batterien liegt der Wirkungsgrad in der Regel bei über 95 %.
Auch bei der Installation des Stromspeichers muss einiges beachtet werden:
Bei der Platzwahl des Stromspeichers gibt es einige Anforderungen, die nicht nur die bestmögliche Effizienz ermöglichen, sondern auch aus Sicherheitsgründen erforderlich sind. Dazu zählt beispielsweise die Raumtemperatur: Diese sollte nicht übermäßig extrem ausfallen, also weder besonders kalt noch besonders warm. In der Regel werden Umgebungstemperaturen von 5 bis 30° C empfohlen. Auch große Schwankungen in der Umgebungstemperatur sollten vermieden werden.
Da beim Betrieb der Batterie Gase freigesetzt werden, sollte der Standort auch ausreichend belüftet werden können.
Stromspeicher sollten außerdem in einem separaten Raum und nicht auf der Wohnfläche untergebracht werden. Idealerweise kann man den Speicher auch so platzieren, dass er für Wartungsarbeiten gut erreichbar ist und um ihn herum ausreichend Platz besteht.
Je nach Modell benötigt der Stromspeicher außerdem eine Internetverbindung. Auch hierauf sollte man also bei der Wahl des Standortes achten.
Bei all diesen Bedingungen läuft es meist darauf hinaus, dass der Stromspeicher im Keller oder Hauswirtschaftsraum aufgestellt wird.
Der Strom, der aus den Photovoltaikmodulen fließt, ist Gleichstrom. Im Hausnetz wird allerdings Wechselstrom verbraucht. Auf dem Weg vom Modul zum Verbraucher muss der Strom also umgewandelt werden. Der Stromspeicher kann vor oder nach dieser Umwandlung installiert werden, beides hat Vor- und Nachteile.
Welches Speichersystem ist das richtige?
AC-Stromspeicher werden hinter dem Wechselrichter installiert und empfangen den bereits umgewandelten Wechselstrom. Für die Speicherung muss der Strom erneut in Gleichstrom umgewandelt werden und bei Bedarf erneut in Wechselstrom gewandelt werden. Der gewonnene Solarstrom muss also mehrfach umgewandelt werden, was mit Wandlungsverlusten einhergeht. Der Vorteil der Wechselstrom-Speicher liegt allerdings in ihrer flexiblen Anwendung: Denn da der Speicher den Strom eigenständig umwandeln kann, kann er problemlos in die Anlage eingebaut werden. Nachrüstungen sind damit kein Problem und auch im Falle eines Defektes kann der Speicher einfach ausgetauscht werden, ohne dass die Anlage dafür modifiziert werden muss.
DC-Speicher arbeiten mit Gleichstrom, es gibt also keine Umwandlungen und damit auch keine Wandlungsverluste. Sie kombinieren den Modul-Wechselrichter und den Batterie-Wechselrichter zu einem Hybrid-Wechselrichter. DC-Speicher eignen sich vor allem für Neuinstallationen.
AC- bzw. Wechselstrom-Speicher eignen sich vor allem für Nachrüstungen, da sie problemlos ein- und ausgebaut werden können. Für komplette Neuinstallationen eignen sich DC-/ Gleichstrom-Speicher meist besser, da sie effizienter sind und in neue Anlagen gut eingeplant werden können.
Die Speichergröße hängt von dem Verbraucher ab. Pauschal gibt es da keine einheitliche Antwort. Mit einigen Überlegungen lässt sich jedoch grob einschätzen, ob ein kleiner Speicher reicht oder ob ein großer Speicher benötigt wird. Nicht zu vergessen ist dabei auch immer der Kostenfaktor und die Frage nach der Wirtschaftlichkeit. Für die eigene Überlegung könne sich folgende Fragen gestellt werden:
Jedoch sollte man für genauere Zahlen auf jeden Fall mit einem Experten sprechen. Der kann besser den Speicher für die eigenen Bedürfnisse finden.
Das wichtigste ist die Leistung der eigenen PV-Anlage. Damit lässt sich grob sagen, wie viel Strom theoretisch zur Verfügung steht. Als Richtwert wird hier gesagt, dass 1 kWp ungefähr 800-1200 kWh produziert. Zu bedenken ist hierbei das je nach Witterungsbedingungen sich die realen Zahlen ständig ändern können.
Der Eigenverbrauch spielt eine wichtige Rolle bei der Wahl des Speichers. Wird nur morgens und abends Strom benötigt macht ein größerer Speicher Sinn, damit die Energie der Mittagssonne gespeichert werden kann. Anders ist es wenn auch tagsüber Strom verbraucht wird, was zum Beispiel der Fall ist, wenn im Home Office gearbeitet wird. Dann ist der Eigenverbrauch deutlich höher und ein kleinerer Speicher reicht aus, um den überschüssigen Strom zu speichern.
Autarkie beschreibt die eigenständige Versorgung mit Strom. In den meisten Fällen sorgt eine Solaranlage allerdings nicht für den vollständigen Stromverbrauch, sondern es handelt sich um ein Mischverhältnis aus eigens produzierten Strom und dem eingekauften Strom. Der Autarkiegrad gibt also an, wie viel eigener Strom benutzt wird. Mit der Formel: 1-(gekaufter Strom/ verbrauchter Strom) kann der eigene Autarkiegrad ermittelt werden. Mit dem Speicher wird die Zahl des gekauften Stroms kleiner und der Autarkiegrad größer. Eine Faustregel dabei ist, je autarker man sein möchte, desto größer sollte der Speicher sein.
Mit der Formel:
1-(gekaufter Strom/ verbrauchter Strom)
kann der Autarkiegrad ermittelt werden.
Beispiel: Ein Haushalt hat einen Stromverbrauch von 4.500 kWh und besitzt eine PV-Anlage mit einer Leistung von 5 kWp.
1-( 1.500/3000) = 0,5
Den Autarkiegrad mit Speicher zu berechnen ist jedoch deutlich schwieriger, als den ohne Speicher. Denn um diesen zu berechnen werden verschiedene weitere Zahlen benötigt. Dazu gehört der maximale Entladungsgrad des gewählten Speichers, die Kapazität vom Speicher und der Wirkungsgrad. Der Unabhängigkeitsrechner der htw-Berlin hilft dabei grobe Richtwerte zu bekommen. Dennoch sollte man sich von einem Experten dabei helfen lassen und für die eigenen Werte die beste Speichergröße zu ermitteln.
Als Faustregel gilt jedoch für ein Kilowatt Peak Leistung der Solaranlage sollte ein Kilowattstunde Speicherleistung zur Verfügung stehen. Der Autarkiegrad ohne Speicher lässt sich mit dieser Annahme grob verdoppeln. Vorsicht hierbei: Die Verdopplung des Speichers führt nicht zu einer weiteren Verdopplung des Autarkiegrades!
Derzeit sind LiFePO4-Akkus die gängigsten Modelle für die Speicherung von Solarstrom, aber dennoch gibt es auch andere Optionen:
Ein Stromspeicher zu kaufen bedeutet, dass hohe Investitionskosten anfallen. Nicht immer ist das der richtige Weg. Möglich ist es aber auch, einen Stromspeicher zu mieten. Das kann zum Beispiel nützlich sein, wenn die PV-Anlage bereits besteht und der Speicher nachträglich aufgerüstet werden soll. Zwar kostet der Stromspeicher zur Miete unterm Strich mehr – immerhin möchten die entsprechenden Firmen daran verdienen – dafür ist die Installation und Wartung unkompliziert und die initiativen Kosten geringer.
Das Modell des Cloud-Speicherns gibt es mittlerweile nicht nur für Dokumente und Bilder – auch Strom kann man jetzt in einer „Cloud“ speichern. Das funktioniert in der Regel über ein Abo: Man schließt ein Cloud-Abo ab und zahlt dafür eine monatliche Gebühr. Dafür steht einem eine bestimmte „Speicherleistung“ zur Verfügung. Wird zu viel Solarstrom produziert, wird der ins öffentliche Netz eingespeist und dem Cloudspeicher gutgeschrieben. Wird der Strom später benötigt, wird ganz normaler Steckdosenstrom bezogen, allerdings vom Cloud-Konto verbucht.
So gibt es zwar keinen tatsächlichen Stromspeicher und es wird auch nicht exakt der grüne Strom, den man selbst produziert hat, verbraucht, aber der Strom geht nicht verloren und es wird kein Einbau eines Stromspeicher benötigt.
Vor allem mit Blick auf die Energiewende und Nachhaltigkeit haben aktuelle Stromspeicher ein großes Problem: Sie nutzen seltene Ressourcen und sind nur schwer recyclingfähig. Der Abbau der Ressourcen benötigt viel Energie und bedeutet einen Eingriff in die Natur, gleichzeitig können die gewonnen Rohstoffe aus alten Batterien nur schlecht wiederverwendet werden. Um auch in Zukunft Strom speichern zu können, braucht es daher nachhaltige Stromspeicher.
Zu den grünen Stromspeichern zählen beispielsweise Salzwasserspeicher. Sie funktionieren im Prinzip wie herkömmliche Batterien auch, nutzen als Elektrolyt aber Salzwasser. Das kann der Nutzung ganz problemlos entsorgt werden. Auch im Falle von Undichtigkeiten sind die Salzwasserbatterien wesentlich unbedenklicher.
Auch Wasserstoff kommt als zukünftige, nachhaltige Speicherart infrage. Dabei ist allerdings entscheidend, dass der Wasserstoff mit grüner Energie gewonnen wird, andernfalls ist die Ökobilanz auch hier schlecht.
Wer bereits ein E-Auto nutzt, kann auch das theoretisch als Stromspeicher nutzen. Zum einen kann das Auto mit überschüssigem Strom geladen werden und so insgesamt der Netzstromverbrauch gesenkt werden. Zum anderen kann die Batterie aber auch als Heimspeicher genutzt werden: Steht das Auto also ungenutzt zu Hause und hat Solarstrom geladen, kann dieser dann auch genutzt werden, um damit den Haushalt zu versorgen. Für die sogenannte Vehicle-to-Grid Technologie muss die Ladetechnik bidirektional funktionieren, also in der Lage sein, sowohl zu beladen, als auch zu entladen.
Damit die Stromversorgung gesichert ist, muss das Netz stabil sein. Konkret bedeutet das, dass die Frequenz in einem bestimmten Bereich, in Deutschland sind das 50 Hertz, bleibt. Schwankungen im Netz entstehen zum Beispiel, wenn Strom eingespeist wird oder der Verbrauch über dem Durchschnitt liegt. Sind die Schwankungen zu stark, kommt es zum Stromausfall.
Um einen Stromausfall zu verhindern, wird ständig eine Netzreserve vorbehalten, die kurzfristig aktiviert werden kann, um solche Schwankungen auszugleichen. Diese Netzreserve könnte auch durch Stromspeicher bereitgestellt werden und somit eine sichere Stromversorgung garantieren.
Der Zubau an Speichermöglichkeiten ist also nicht nur relevant, um erneuerbare Energien für Ertrags-ärmere Tage zu speichern, sondern auch um dem Stromausfall im Regelbetrieb vorzubeugen.
Die Kosten eines Photovoltaik Stromspeichers hängen von der Art und Leistung des Speichers ab. Grob kannst Du mit etwa 1.200 €* pro Kilowattstunde Speicherkapazität rechnen.
Die optimale Größe eines Photovoltaik Stromspeichers hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem gewünschten Autarkiegrad. Grundsätzlich rechnet man mit einer Kilowattstunde Speicherleistung pro Kilowattpeak Leistung der Photovoltaikanlage.
Photovoltaik Stromspeicher sind vor allem dann sinnvoll, wenn damit der Eigenverbrauch erhöht werden kann. Dadurch kann die Rendite erhöht werden und Unabhängigkeit von externen Stromversorgern geschaffen werden.
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