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Was in der Sonne liegt, wird warm – das ist ein einfaches Prinzip. Mit einer Solarthermieanlage kann man sich dieses Prinzip zunutze machen. Sie sorgt für die Warmwasserzubereitung des Haushaltes und je nach Größe der Anlage kann sie auch das Heizungssytem unterstützen. Damit spart man nicht nur fossile Brennstoffe für die Wärmeerzeugung und schont damit die Umwelt, sondern spart auch bares Geld bei den Nebenkosten. Nichtsdestotrotz steht am Anfang die Investition. Wird die Anlage richtig dimensioniert und an den Verbrauch des Haushaltes angepasst, wird damit auch die Rendite erhöht. Für erneuerbare Energiegewinnung gibt es außerdem zahlreiche Fördermöglichkeiten, die die Anschaffungskosten ebenfalls senken. Wir haben uns für dich einen Überblick verschafft, worauf du bei der Kostenplanung deiner Solarthermianlage achten solltest und wie du vielleicht sogar Kosten sparen kannst.
Was kostet eine thermische Solaranlage?
Herzstück einer Solaranlage sind die Solarkollektoren. Ohne sie würde die wertvolle Sonnenenergie ungenutzt verloren gehen. Im Falle einer Solarthermieanlage stehen zwei Arten von Kollektoren zur Auswahl:
Damit die gewonnene Wärme nun auch im Haushalt genutzt werden kann, muss sie an das Nutzwasser abgegeben werden. Das passiert im Wärmespeicher der Solarthermieanlage. Die erhitze Solarflüssigkeit wird durch den Speicher geleitet und gibt dabei ihre Wärme an das umliegende Wasser ab. Dieses kann dann zum Beispiel zum Duschen oder Hände waschen genutzt werden. Damit auch in sonnenarmen Zeiten das warme Wasser nicht ausgeht, wird die Solarthermieanlage immer mit einem weiteren Heizungssystem ausgestattet. Das kann zum Beispiel eine Gas- oder Ölheizung sein. Diese ist ebenfalls an den Warmwasserspeicher angeschlossen und kann bei Bedarf nachheizen. Soll die Anlage auch die Raumheizung unterstützen, muss der Speicher entsprechend größer dimensioniert werden. Wie groß der Speicher sein muss und kann, hängt von den Bedürfnissen und Begebenheiten vor Ort ab. Wie viele Personen leben in dem Haushalt? Wofür soll die Anlage genutzt werden? Wie viel Platz steht für den Speicher zur Verfügung? Für einen groben Überblick gelten folgende Richtwerte:
50 – 80 Liter/ Person
60 – 80 Liter pro 10m² Wohnfläche
Die Solarstation ist das Gehirn der Solaranlage und der Zugang für jede Änderung und Einstellung, die an der Anlage vorgenommen werden muss. In der Solarstation befinden sich verschiedene Elemente. Grundausstattung jeder Solarstation sind die Befüll- und Entleerungshähne, ein Sicherheitsventil, ein Anschluss für das Ausdehungsgefäß, sowie die Schwerkraftbremse. Zusätzlich kann zum Beispiel auch ein Blasenabscheider oder der Solarregler in der Solarstation Platz finden. Damit an der Solarstation keine Wärme verloren geht, wird sie in eine Dämmschale eingesetzt. Auf dem Markt gibt es bereits Solarstationen ab 200 €*. Wer hohe Ansprüche an die Ladestation hat und beispielsweise auch den Laderegler dort integrieren möchte, muss bis zu 1.000 €* in die Hand nehmen.
Der Solarregler ist die Steuereinheit deiner Solarthermieanlage. Er sorgt dafür, dass stets genügend warmes Wasser zur Verfügung steht, priorisiert bei Bedarf unterschiedlicher Verbrauche bzw. Speicher und zeigt dir den Ertrag deiner Anlage an. Aktuelle Modelle lassen sogar einen Fernzugriff auf die Anlage zu. Der Solarregler wird dann per Internet ferngesteuert. Das kann zum Beispiel zur Ertragsüberwachung im Urlaub praktisch sein. Einfache Solarregler für Anlagen zur Warmwasserbereitung gibt es bereits ab 100 €*. Umfangreichere Modelle für die Warmwasser- und Heizungssteuerung oder Fernsteuerung gibt es für 350 €* – 500 €*.
Eine Umwälzpumpe gehört zu jedem Heizsystem. Sie sorgt dafür, dass das erwärmte Wasser in die Heizkörper gepumpt wird und anschließend wieder in den Heizkessel zur erneuten Erhitzung. Solaranlagen stellen einen ganz ähnlichen Kreislauf dar: Aus den Kollektoren muss das Wasser in den Speicher gepumpt werden. Aus dem Speicher wird es dann wieder in die Kollektoren gepumpt. Solarthermieanlagen arbeiten mit speziellen Solarpumpen. Diese sind besser auf die Bedürfnisse der Solaranlage angepasst und können daher effizienter arbeiten. Auch bei Solarpumpen gibt es Varianten mit unterschiedlichen Leistungen. So gibt es beispielsweise Solarpumpen, die sich dem aktuellen Verbrauch des Haushaltes anpassen und entsprechend schneller pumpen, wenn der Bedarf gerade sehr hoch ist. Sogenannte „Drain-Back“-Pumpen können die Solarkollektoren komplett leer pumpen. Das hat den Vorteil, dass die Flüssigkeit darin weder im Sommer überhitzen kann, noch im Winter erfrieren. Damit werden Ausdehnungsgefäß und Frostschutzmittel hinfällig. Sofern die Umwälzpumpe nicht schon in der Solarstation integriert ist, solltest du hierfür weitere 50 €* bis 250 €* einplanen.
Wer sich nicht für eine „Drain-Back“-Solarpumpe entscheidet, braucht zusätzlich ein Ausdehnungsgefäß. Denn: Was sich erwärmt, dehnt sich aus. So ist es auch mit der Solarflüssigkeit. Wird im Sommer viel Wärme produziert, aber nur wenig davon verbraucht, staut sich die Wärme. Die Flüssigkeit stagniert in den Kollektoren und kann die gespeicherte Wärme nicht abgeben. Stattdessen erhitzt sie sich immer weiter, bis sie schließlich kondensiert. Mit dem Übergang in den gasförmigen Zustand baut sich ein Druck auf, der abgelassen werden muss, um die Solaranlage nicht zu beschädigen. Würde der Dampf jedoch einfach abgelassen werden, würde dabei auch die Solarflüssigkeit austreten. Die würde später beim erneuten Betrieb der Anlage fehlen, um einen reibungslosen Betrieb gewährleisten zu können. Der Druck muss also abgelassen werden können und später wieder dem System zugefügt werden können. Hierfür wird das Ausdehnungsgefäß installiert. Es fängt den überschüssigen Druck auf und bewahrt die Anlage so vor zu hohem Druck. Je nach benötigter Größe kosten solche Ausdehnungsgefäße zwischen 50 €* und 200 €*.
Ausdehnungsgefäß in Heizungsanlagen
Wenn alles berechnet, gemessen und geplant ist muss die Anlage nur noch irgendwie auf das Dach kommen. Zwar können einige Arbeiten hier auch vom handwerklich begabten Laien übernommen werden, allerdings immer nur in Absprache mit dem Solarteur und natürlich nur, ohne sich oder andere dabei in Gefahr zu bringen. Bevor ein kleiner Fehler das ganze Projekt gefährdet, sollte lieber der Profi ran. Er montiert die Solarkolletkoren mit Dachhaken auf den Dachziegeln. Dort müssen sie nicht nur möglichst eben liegen, sondern auch Wind und Wetter standhalten können. Anschließend werden die Kollektoren mit dem Speicher verbunden und Solarstation, Solarregler und Solarpumpe angeschlossen.
Bevor die Anlage in Betrieb genommen werden kann, wird sie zunächst einmal klar durchgespült. Dabei werden nicht nur eventuelle Rückstände ausgespült, sondern auch undichte Stellen entdeckt. Diese können dann behoben werden, bevor schließlich die Solarflüssigkeit eingefüllt wird und die Anlage in Betrieb genommen werden kann. Die Kosten für die Installation einer Solarthermieanlage hängen nicht nur von den regionalen Preisen ab, sondern auch davon, ob die Anlage mit oder ohne Heizungsunterstützung installiert wird. Genaue Angabe kann dir der Solarteur deines Vertrauens machen. Als groben Richtwert kann man für die Installation etwa 1.500 €* – 2.000 €* einplanen.
Die passende Solarfirma für die Installation Deiner Solarthermieanlage findest Du über den Solarthermie Anbieter Vergleich. Dort kannst Du Dir unverbindlich Angebote zusenden lassen und Dich dann für die passende Firma entscheiden.
Ist die Solaranlage erst einmal installiert, ist das Gröbste geschafft. Jetzt heißt es: Pflegen! Je länger und effizienter die Solaranlage arbeitet, desto höher sind Nutzen und Rendite. Da die Anlage aber auch im laufenden Betrieb Strom benötigt, regelmäßig gewartet werden muss und am besten auch versichert wird, sollten auch die Betriebskosten in die Rechnung mit aufgenommen werden. Nur so lässt sich ein präziser Überblick über die Investitionskosten und die zu erwartende Rendite erstellen. Zu den Betriebskosten einer Solarthermieanlage zählen:
Solange die Anlage nicht durch äußere Einflüsse (Marder, Hagel oder Sturm) beschädigt wird, kann man von mindestens 20 Jahren Laufzeit ausgehen. Auch darüber hinaus ist sie meist noch effektiv, auch wenn mit der Zeit womöglich Teile ersetzt werden müssen. Wer für den Fall jährlich eine kleine Summe beiseite legt, ist bestens vorbereitet.
Es gibt zahlreiche Förderungen für Solarthermieanlagen, sowohl bundesweit, als auch lokal. Am bekanntesten sind wohl die Förderprogramme der KfW-Bank sowie die BAFA-Förderungen. Die KfW-Bank unterstützt den Solarausbau durch zinsgünstige Kredite, um das Vorhaben zu realisieren. Im Rahmen der BAFA-Förderung werden für Solarthermieanlagen Zuschüsse gewährt. Die Höhe der Zuschüsse richtet sich nach der Nutzungsart und der Kollektorfläche. Die Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie liefert schnell und einfach einen Überblick über die Förderprogramme in deiner Umgebung. Nichtsdestotrotz lohnt es sich, auch bei der jeweiligen Gemeinde zu recherchieren: Einige Städte und Gemeinden bieten eine zusätzliche Förderung an, die in der Förderdatenbank nicht gelistet wird.
Wer Fördergelder beantragen möchte, sollte dies auf jeden Fall vor der Beauftragung des Solarteurs tun. Die Förderungen können in der Regel nur bewilligt werden, wenn noch keine verbindlichen Maßnahmen für die Installation der Solaranlage getroffen wurden.
Grundsätzlich ist es ratsam, sich vor der Beauftragung des Solarteurs gut über die gewünschte Solaranlage zu informieren. Zahlreiche Solarrechner können einen Überblick über die zu erwartenden Erträge und Anschaffungskosten geben. Auch die Recherche der verschiedenen Technologien kann helfen: Wer sich auskennt, lässt sich schlechter über den Tisch ziehen. Wer es sich zutraut, kann seinem Solarteur zuarbeiten und in Absprache die Montage der Anlage in Teilen selbst übernehmen. So kann zumindest ein Teil der Montagekosten gespart werden.
Teile der Anlage können eventuell auch gebraucht erstanden werden. Hier lohnt sich ein Blick in die einschlägigen Gebrauchtwarenportale. Dort wird man zwar keine vollständige Anlage geschenkt bekommen, findet aber vielleicht einen High-Tech-Solarregler zum Preis eines Standardreglers. Natürlich sollte darauf geachtet werden, dass auch die gebrauchten Teile mit dem Rest der Solaranlage kompatibel sind. Auch hier ist der Solarteur dein Freund und Helfer!
Kostenfaktoren | Preis in € |
---|---|
Solarkollektoren | 300 €* – 600 €*/ m² |
Speicher | 800 €* – 1.500 €* |
Solarstation | 200 €* – 1.000 €* |
Solarregler | 100 €* – 500 €* |
Solarpumpe | 50 €* – 250 €* |
Ausdehnungsgefäß | 50 €* – 200 €* |
Installation | 1.500 €* – 2.000* |
Betriebskosten | 180 €* pro Jahr |
Die Kosten einer Solarthermieanlage hängen von der Nutzungsart ab. Eine Solarthermieanlage für ein Einfamilienhaus zur Warmwasserbereitung kostet etwa 5.000 €* in der Anschaffung. Mit Heizungsunterstützung kosten eine Solarthermieanlage etwa 8.000 €* – 10.000 €*. Hinzu kommen jährliche Betriebskosten von etwa 180 €*.
Die Amortisationszeit einer Solarthermieanlage liegt zwischen 10 und 15 Jahren. Bei einer erwarteten Lebensdauer von 25 Jahren bringt die Anlage also mindestens 10 Jahre Gewinn ein. Besonders effektiv sind thermische Solaranlagen vor allem dort, wo tanzjährlich und ganztägig Wärme benötigt wird, also zum Beispiel für einen beheizten Pool.
Solarthermie ist schon alleine aus Umweltaspekten sinnvoll. Aber auch aus finanzieller Sicht, wird die Rendite in Zukunft aufgrund der knapp werdenden Rohstoffe immer weiter steigen. Selbst wenn durch die Solarthermieanlage also nicht der gesamte Wärmebedarf gedeckt werden kann, kann sie die Heizkosten erheblich senken.
Je nach Kollektorart kosten 10 m² Solarthermie etwa 3.000 €* bis 6.000 €*. Hinzu kommen kosten für Installation, Speicher und Zubehör.
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