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Mit einem Drain-Back-System werden die Kollektoren einer Solarthermieanlage bei Stillstand geleert. Stillstand liegt vor, wenn der Speicher im Sommer keine weitere Wärme aufnehmen kann oder die Solarwärme im Winter nicht ausreichend ist, um die Solarflüssigkeit zu erwärmen. Das kann dazu frühen, dass sich Hitze staut und Druck aufbaut oder dass die Solarflüssigkeit einfriert und dadurch die Kollektoren beschädigt. Mit dem Drain-Back System werden diese Risiken minimiert.
Das Drain-Back System schützt die Solarthermieanlage vor zu starker Hitze und Frost. Bei herkömmlichen Solarthermieanlagen stagniert die Solarflüssigkeit innerhalb der Kollektoren, wenn keine weitere Wärme vom Speicher aufgenommen werden kann. Das kann zu einem Wärmestau und Druck führen. Gleichzeitig kann die stagnierende Flüssigkeit im Winter gefrieren und die Kollektoren so ebenfalls beschädigen. Mit Drain-Back-Systemen soll das nicht passieren. Wie genau das funktioniert, erklären wir Dir in diesem Artikel.
Damit die Sonnenwärme von den Solarkollektoren aufgenommen und in den Speicher abgegeben werden kann, fließt durch die Kollektoren die Solarflüssigkeit. Diese wird durch die Sonnenenergie erwärmt und fließt dann durch den Speicher, wo sie ihre Wärme wieder abgibt. Anschließend fließt die Flüssigkeit wieder in den Kollektor auf dem Dach.
Problematisch wird das, wenn die Flüssigkeit stagniert, weil keine Wärme mehr vom Speicher aufgenommen werden kann oder weil nicht genügend Solarenergie für die Erwärmung zur Verfügung steht. Bleibt die Flüssigkeit im Sommer stehen und wird immer weiter von der Sonne erwärmt, staut sich die Hitze und die Kollektoren stehen unter Druck und können im schlimmsten Fall darunter Schaden nehmen. Ähnlich ist es im Winter, wenn die Flüssigkeit gefriert und auch dadurch die Kollektoren beschädigen kann.
Um Schädigungen zu vermeiden, werden zwei Maßnahmen ergriffen: Zum einen wird die Solarflüssigkeit mit Frostschutzmittel versetzt. So kann die Flüssigkeit auch bei Stagnation und Minustemperaturen nicht gefrieren. Zum anderen wird ein Ausdehnungsgefäß installiert. Hier kann Druck aus dem System abgelassen werden und bei Bedarf wieder zugeführt werden.
Beim Drain-Back-System zirkuliert nur dann Flüssigkeit in der Anlage, wenn auch Wärme vom Speicher aufgenommen werden kann. Dafür benötigt es eine Drain-Back-Einheit und mehrere Temperatur-Sensoren.
Eine Solarthermieanlage mit Drain-Back-System ist einer herkömmlichen Solarthermieanlage sehr ähnlich. Zusätzlich verbaut werden muss die Drain-Back-Einheit, die für das Abpumpen der Flüssigkeit sorgt und die Sensoren, die die Temperatur im System prüfen und gegebenenfalls ein Signal an die Pumpe geben.
Sensoren sind zum einen am Kollektor selbst installiert, zum anderen auch im Wärmespeicher. Misst der Sensor im Wärmespeicher eine geringere Temperatur, als im Kollektor, kann Wärme abgenommen werden und die Anlage läuft normal weiter. Liegt die Temperatur im Speicher aber über der im Kollektor, wird die Flüssigkeit abgepumpt, da keine weitere Wärme mehr aufgenommen werden kann.
Die Drain-Back-Einheit pumpt dann Luft in die Kollektoren und entleert diese. Die Solarflüssigkeit fließt in die Drain-Back-Einheit. Sind im Wärmespeicher wieder Kapazitäten vorhanden – misst der Sensor hier also eine geringere Temperatur als im Kollektor – wird der Prozess umgekehrt und die Flüssigkeit wieder in die Kollektoren gepumpt.
Damit keine Energie unnötig verloren geht, weil kaltes Wasser durch den Speicher fließt und diesen dadurch abkühlt, gibt es den Drain-Back-Bypass. Dieser lässt zu kalte Solarflüssigkeit nicht in den Speicher fließen, sondern solange im Kreislauf rotieren, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist.
Die beiden größten Vorteile des Systems wurden bereits genannt:
Natürlich gibt es aber auch einige Nachteile des Drain-Back-Systems. Dazu zählen:
Wer für seine Solarthermieanlage keine eigene Drain-Back-Einheit installieren kann oder möchte, kann vielleicht auf die Alternative zurückgreifen:
Das Rücklaufsystem ist auch mit einem sogenannten „drucklosen Pufferspeicher“ möglich. Dabei wird der Pufferspeicher selbst quasi zur Drain-Back-Einheit. Brauchwasser wird dann nicht mehr direkt aus dem Wärmespeicher bezogen, sondern wird über einen Wärmetauscher darin erhitzt. Das ermöglicht den direkten Anschluss des Speichers an den Kreislauf, sodass die Solarflüssigkeit direkt in den Pufferspeicher laufen kann.
Sollen die Kollektoren bei entsprechenden Temperaturen dann geleert werden, wird die darin enthaltende Solarflüssigkeit einfach in den Pufferspeicher gepumpt.
Ein Rücklaufsystem für die Solarthermie bietet höhere Sicherheit und einen geringeren Wartungsaufwand. Gleichzeitig bedeutet die Installation aber auch initial mehr Aufwand. Die Entscheidung sollte daher individuell abgewägt werden, da sie in der Regel nicht notwendig ist. Mit einer angemessenen Dimensionierung und einem regelmäßigen Austausch der Solarflüssigkeit können die Risiken auch ohne Drain-Back-System möglichst gering gehalten werden.
Alle Angaben ohne Gewähr.
Die Inhalte des Artikels wurden nach sorgfältiger Recherche zusammengetragen. Trotzdem können sich die Gesetze stetig ändern. Bitte hab Verständnis dafür, dass Solaridee bezüglich der in diesem Dokument getroffenen Aussagen keine Haftung übernehmen kann.
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