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Die Installation einer eigenen PV-Anlage bringt viele Vorteile mit sich. Der Solarstrom ist kostenlos, frei verfügbar und reichlich vorhanden. Durch die Geschichte der Solarenergie zieht sich aber auch ein Problem: Das Speichern. Denn an einigen Tagen gibt die Sonne mehr Energie ab, als verbraucht werden kann, an anderen Tagen wiederum scheint sie kaum, sodass nur wenig Solarstrom erzeugt werden kann.
Um diese Schwankungen auszugleichen, kann ein Photovoltaik Stromspeicher eingebaut werden. Dadurch kann auch der Eigenverbrauch der PV Anlage erhöht werden. Dieser besteht entweder aus einem Blei- oder Lithium-Ionen-Akku und kann auch an sonnenarmen Tagen die Versorgung mit Solarstrom gewährleisten.
Salzwasserbatterien: PV-Speicher der Zukunft?
Allerdings sind diese Stromspeicher sehr teuer, haben nur eine begrenzte Lebensdauer und sind nicht gerade umweltfreundlich. Aufgrund der verwendeten Stoffe geht von ihnen auch immer eine Explosionsgefahr aus. All das soll der Salzwasserspeicher nun ändern. Er funktioniert im Prinzip genau wie die herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien, aber auf Basis von vollkommen ungefährlichem Salzwasser. Wir haben uns informiert und das Wichtigste für Dich zusammengefasst:
Damit sich der Einsatz eines Stromspeichers für die Photovoltaik-Anlage lohnt, muss dieser wieder aufladbar sein. Es braucht also eine Sekundärbatterie, die im Gegensatz zur Primärbatterie nicht nur einmal Strom speichern kann, sondern auch mehrmals geladen werden kann.
Zugrunde liegendes Prinzip der Batterie ist, dass ein Elektronenfluss stattfindet. Dafür braucht die Batterie einen Minus- und einen Pluspol. In einer wiederaufladbaren Batterie sind das die Elektroden. Sie werden Kathode (Pluspol) und Anode (Minuspol) genannt. Umgeben sind Kathode und Anode von einem Elektrolyt. Das ist in der Regel eine Flüssigkeit. Sie ist in der Lage elektrischen Strom zu leiten. Zwischen Anode und Kathode liegt ein Separator. Er ist Ionen-durchlässig, trennt aber Kathode und Anode voneinander, sodass es nicht zu Kurschlüssen kommt.
Wird ein Verbraucher an die Batterie angeschlossen, ist der Kreislauf geschlossen und Elektronenfluss kann stattfinden. Die Batterie entlädt sich dabei und der Verbraucher wird mit Strom versorgt. Ist die Batterie entladen, wird der Vorgang rückgängig gemacht. Dafür wird eine Spannung angelegt, die Batterie wird also ans Stromnetz angeschlossen, und der Prozess läuft rückwärts ab. Dadurch wandern die Elektronen von der Kathode zur Anode und machen die Batterie wieder einsatzbereit.
Der Salzwasser Stromspeicher funktioniert nach dem gleichen System, wie eine normale Batterie. Einziger Unterschied ist, dass die einzelnen Bestandteile ausgetauscht wurden. Das Elektrolyt beispielsweise ist Natrium-Salzwasser. Das ist auch im Falle eines Defektes vollkommen unbedenklich. Auch Kathode und Anode bestehen bei Salzbatterien aus unbedenklicheren Materialien.
Die Batterie auf Salzwasser-Basis soll die Lösung sein, um die umweltschädlichen und teuren Blei- und Lithium-Ionen-Batterien zu ersetzen. Das würde viele Vorteile mit sich bringen. Allerdings gibt es die Idee der Salzbatterie schon seit über 200 Jahren. Durchsetzen konnte sie sich gegenüber konventionellen Batterien bis jetzt aber noch nicht.
Die Salzwasserbatterie basiert auf nachhaltigen Rohstoffen. Diese sind reichlich vorhanden und können leicht und umweltschonend abgebaut werden. Nach der Verwendung sind sie außerdem leicht zu recyceln oder dem Kreislauf Erde zurückzuführen.
Durch den Austausch der Rohstoffe gegen nachhaltigere Materialien, sinken auch die Anschaffungskosten für Salzwasserbatterien. Denn je reichhaltiger ein Stoff vorhanden ist und abgebaut werden kann, desto niedriger ist sein Einkaufspreis.
Ein großer Pluspunkt der Salzwasserbatterie ist außerdem auch ihre Nachhaltigkeit. Sie ist sowohl in der Produktion, als auch im Recycling nachhaltiger als ein herkömmlicher Blei- oder Lithium-Ionen-Akku.
Von Salzbatterien geht keine Explosionsgefahr aus, auch nicht im Falle eines Defektes. Sie sind also ungefährlicher, als herkömmliche Batterien. Die Salzwasser Stromspeicher können auch bei sehr extremen Temperaturen arbeiten und müssen nicht gesondert gelagert werden.
Die Salzbatterie hat eine hohe Entladetiefe. Herkömmliche Batterien dagegen leiden unter zu starker Entladung.
Anders als konventionelle Batterien sind die Salzwasserspeicher wartungsfrei. Das spart Kosten im laufenden Betrieb.
Im Vergleich zu anderen Batteriearten, haben Salzbatterien eine geringere Energiedichte. Das bedeutet, dass sie, um dieselbe Leistung erbringen zu können wie andere Batterien, größer und schwerer sind. Das macht sie für einige Bereiche, wie zum Beispiel die Elektromobilität oder Solarautos unbrauchbar.
Die Salzwasser-basierten Batterien brauchen für das Be- und Entladen länger, als vergleichbare Batterien. Man spricht hier von der C-Rate. Diese gibt an, wie viel Zeit eine Batterie benötigt, bis sie vollständig be- oder entladen ist. Bei Salzbatterien liegt dieser Wert um die 0,2. Sie sind also innerhalb 5 Stunden vollkommen ent- oder beladen.
Noch werden die Salzwasser Stromspeicher nur von wenigen Anbietern verkauft. Entsprechend hoch sind daher zurzeit die Anschaffungskosten. Zudem ist das Produkt noch nicht sehr marktreif, was auch zu höheren Preisen führt. Das kann sich in Zukunft aber noch ändern.
Salzbatterie** | Li-Ion-Batterie | Blei-Batterie | |
---|---|---|---|
Entladetiefe | 100% | ca. 80% der maximalen Kapazität | 35 – 80% der maximalen Kapazität |
Ladezyklen | 5.000 | 5.000 – 7.000 | bis zu 4.000 |
Kosten | ca. 1.200 €*/ kWh | 750 €* bis 1.250 €*/ kWh | 500 €* – 1.000 €*/ kWh |
Fazit | Nachhaltige, aber teurere Anschaffung | Günstig und langlebig, aber nicht nachhaltig | Billigste, aber kurzweiligste Variante |
Derzeit bieten nur wenige Hersteller die Salzbatterien als Stromspeicher für Zuhause an. Dementsprechend schwierig ist es, eine pauschale Kostenrechnung aufzustellen. Die Firma Innovenergy bietet ihren kleinsten Speicher von 7,7 kWh zu einem Nettopreis von knapp 9.000 €* an. Größere Speicher von 18 kWh kosten circa 22.500 €*. Das entspricht einem durchschnittlichen Preis von etwa 1.200 €* pro Kilowattstunde Leistung.
Die Salzwasserspeicher-Technologie ist noch nicht weit verbreitet. Zu den wenigen Herstellern der umweltfreundlichen Solarspeicher gehören:
Photovoltaik Förderungen beziehen sich zum Teil auch auf den Stromspeicher. Einerseits als zinsgünstiger Kredit oder Zuschuss durch das BEG, andererseits aber auch von vielen Bundesländern. Hier lohnt es sich, bei der Stadt oder Gemeinde nachzufragen, ob Photovoltaikanlagen und Stromspeicher gefördert werden. Berlin beispielsweise bezuschusst Stromspeicher mit 300 €* pro Kilowattstunde Speicherleistung. Ob es in Deiner Region auch solche Förderprogramme gibt, kannst Du ganz einfach mit der Förderdatenbank herausfinden.
Salzwasserspeicher sind definitiv eine gute Alternative zum Blei- oder Lithium-Ionen-Akku. Sie sind ungefährlich, wartungsarm und nachhaltig in Produktion und Recycling. Derzeit sind Salzbatterien in der Anschaffung teurer als konventionelle Photovoltaik Stromspeicher. Allerdings ist zu erwarten, dass sich das mit steigender Nachfrage ändern wird. Außerdem sparen die Salzspeicher Kosten im Betrieb, da sie nicht regelmäßig gewartet werden müssen und den Eigenverbrauch der Photovoltaik-Anlage erhöhen. PV-Betreiber, die großen Wert auf Umweltfreundlichkeit legen, und bereit sind dafür etwas mehr zu zahlen, sind schon jetzt mit einem Salzspeicher gut bedient. Als mobile Lösung, um Strom für Solarautos oder Handys zu speichern, kommen die Salzspeicher jedoch kaum in Frage, da sie wesentlich schwerer und ineffektiver sind, als die Lithium Ionen Akkus.
Eine Salzwasserbatterie funktioniert im Grunde genauso wie eine konventionelle Batterie: Zwischen Anode und Kathode findet ein Elektronenfluss statt, der den Verbraucher mit Strom versorgt. Als Elektrolyt zwischen Anode und Kathode wird das Salzwasser verwendet. Salzwasserbatterien könnten die Zukunft der Photovoltaik Stromspeicher sein.
Derzeit gibt es nur wenige Anbieter für Salzwasserspeicher. Die Firma Innovenergy bietet ihre kleinste Salzbatterie mit 7,7 kWh Speicherleistung für einen Nettopreis von ca. 9.000 €* an.
Die C-Rate beschreibt, wie schnell eine Batterie be- oder entladen ist. Ist C = 1 braucht die Batterie 1 Stunde um vollständig ge-/entladen zu sein. Salzwasserspeicher haben eine C-Rate von etwa 0,2, das entspricht einer Be-/Entladezeit von ungefähr 5 Stunden.
Alle Angaben ohne Gewähr.
* Ungefährer Preis inkl. Mwst, zzgl. Versandkosten. Zwischenzeitliche Änderungen sind möglich.