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Neben der Solaranlage auf dem Dach gibt es verschiedene Möglichkeiten Solaren Strom zu erzeugen. Eine Variante wären Solarfenster. Jedes Gebäude besitzt im Normalfall mehrere Fenster, um das Tageslicht hineinzulassen. Diese Fenster-Variante kann anstelle normaler Fensterscheiben eingesetzt werden. Neben des Erhellens des Raumes bieten sie zu dem die Möglichkeit Strom zu generieren.
Solarfenster ist nicht gleich Solarfenster. Es gibt zwei verschiedene Technologien, die es ermöglichen, mit einem Fenster Strom zu generieren. Eine Variante hat das amerikanische Unternehmen Ubiquitous Energy entwickelt. Diese haben es sich zur Aufgabe gemacht, transparentes Solarglas zu entwickeln. Dabei wird das sichtbare Licht durchgelassen und infrarotes sowie ultraviolettes Licht werden abgefangen und an den Rand weitergeleitet, wo wiederum Solarstreifen angebracht sind.
Der zweite technologische Ansatz wäre es, dass in das zwei glasige Fenster quer Acrylglas eingesetzt wird. Optisch ist es nicht völlig unsichtbar, aber den Herstellern zufolge, beeinträchtigt es die Sicht nicht. Licht, welches auf das Acrylglas trifft, wird nach unten reflektiert. Dort befindet sich dann ein Solarstreifen, der aus dem Licht Strom generieren kann.
Der Unterschied der beiden Technologien liegt also in der Bauweise der Gläser. Während bei dem einen quer ein anderes Glas eingebaut wird, arbeitet die andere Technik mit einer organischen Schicht.
Nicht jedes Solarfenster eignet sich dazu, den produzierten Strom in das Hausstromnetz fließen zu lassen. Die meisten Hersteller bieten Solarfenster an, die den Strom direkt selber verwenden. Es handelt sich dabei um smarte Funktion, wie das automatische Schließen von Fenstern, nachdem der integrierte Regensensor Niederschlag feststellt. Hightech Varianten bieten zudem an, auf das Raumklima zu achten und dementsprechend die Fenster zu öffnen oder zu schließen.
Das gesamte Fensterangebot kann dann noch erweitert werden, durch Markisen und Rollläden. Diese können, wenn gewünscht, ebenfalls voll automatisch gesteuert werden und mit Solarstrom aus dem Fenster versorgt werden. So entsteht ein vollkommen autarkes Fenstersystem.
Ein Smart-Home-Fenster lohnt sich vor allem als Dachfenster. Hier hat es die beste Voraussetzung zur Gewinnung von solarem Strom. Es würde hier an einer ähnlichen Stelle platziert werden, wie es klassische Solarmodule ebenfalls montiert würden. Die Kosten für ein Solarbetriebenes Dachfenster sind nicht wesentlich höher, als das eines elektrischen Fensters. Gerade im Dachbereich sind elektrische oder Solarfenster interessant. Ist das Dachfenster außer Reichweite, kann es per Fernsteuerung dennoch geöffnet werden.
Das Smart-Home-Solarfenster hat den Vorteil, dass es keinen Elektriker benötigt, wenn es nachträglich eingebaut wird. Da es die gesamte Elektrik beim Einbau mitbringt. Ein elektrisches Fenster benötigt einen Stromzugang. Bei einem nachträglichen Einbau kann das mehr Aufwand und unter Umständen auch mehr Kosten bedeuten. Wie hoch die Kosten für die Solarvariante ausfallen, hängt vom Hersteller und der Ausführung ab. Je nachdem, wie viel das Fenster kann, desto höher der Preis.
Solarfenster können, obwohl sie nicht die gleichen Wirkungsgrade erzielen wie klassische Dachsolaranlagen einen wichtigen Teil zur Energiewende beitragen. Zumindest in Ländern, wie den Vereinigten Staaten von Amerika. Hier gibt es jede Menge Gebäude, mit Glasfassaden. Würden die alles aus Solarglas bestehen, könnte dies einen großen Anteil der Stromversorgung übernehmen. Wissenschaftler:innen an der Michigan State University schätzen, dass es sich in der gesamten USA um eine Fläche von 5 bis 7 Milliarden Quadratmetern an Glas gibt. Würde dieses mit transparentem Solarglas ausgetauscht werden, könnte es rund 40 Prozent des amerikanischen Strombedarfs decken.
Solarfenster sind längst noch nicht ausgeforscht. Aktuell erreichen sie noch nicht die Wirkungsgrade, wie es klassische Solarmodule tun. Die transparenten Gläser vom MSU erzielen Wirkungsgrade von bis zu 5 Prozent. Aktuelle Module schaffen es, Wirkungsgrade bis zu 22 Prozent zu erzielen. Allerdings war das auch nur nach jahrelanger Forschung möglich. Die Forschenden, die bereits das transparente Solarglas herstellen konnten, sind überzeugt davon, mit der Zeit auch den Wirkungsgrad noch verbessern zu können.
Solarfenster gibt es bereits auf dem Markt, zwar wird voraussichtlich die Technologie in den kommenden Jahren noch verbessert, doch erste Modelle gibt es jetzt schon zu kaufen.
Ubiquitous Energy ist aus einem Forschungsprojekt des MITs entstanden. Das Unternehmen stellt transparentes Solarglas her. Derzeit wurde das Solarglas bereist in deren Zentrale eingesetzt und noch an weiteren Standorten. Derzeit handelt es sich allerdings noch um Pilotprojekte.
Der Hersteller Velux bietet Dach-Solarfenster ab. Ab einem Preis von 1.201 Euro zuzüglich Einbaukosten kann hier ein Schwingfenster erworben werden. Diese haben ein Regensensor integriert, der bei Niederschlag das Fenster automatisch wieder schließt. Das Velux Solarfenster lässt sich über die Hersteller App steuern. Zudem ist es möglich, das Fenster mit Rollläden oder Markisen zu erweitern.
Dachsolarfenster vom Hersteller Velux gibt es bereits ab einem Preis von ca. 1.976 Euro zuzüglich Einbaukosten.
Im Dachbereich, an Stellen, an die man nicht gut dran kommt, sind Smart-Home-Fenster in der Hinsicht praktisch, dass diese aus der Ferne auf- und zugemacht werden können.
Insbesondere in den USA wird an transparenten Lösungen gearbeitet. Der Hersteller Ubiquitous Energy bietet bereits transparente Lösungen in Pilotprojekten an. Hier gibt es keinerlei visuelle Beeinträchtigung im Fensterglas.
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