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Ja, in der Regel ist eine Solarthermieanlage wirtschaftlich und lohnt sich. Vor allem in den Übergangsmonaten kann dadurch Wärmeenergie gespart werden, im Sommer kann in der Regel der gesamte Wärmebedarf über die Solarthermieanlage zur Verfügung gestellt werden. Oft wird die Photovoltaikanlage aber bevorzugt, da Solarstrom flexibler genutzt werden kann und das ganze Jahr über ein hoher Bedarf besteht.
Eine Solarthermieanlage zur Heizungsunterstützung mit einer Kollektorfläche von 12 Quadratmetern fährt einen jährlichen Ertrag von circa 4.800 kWh ein. Bei einem vergleichbaren Gaspreis von derzeit 17,79 Cent* spart die Solarthermieanlage also jährlich 853,92 €* ein.
Nicht zuletzt wegen der explodierenden Gas-Preise durch die Energiekrise schauen sich zurzeit viele nach alternativen Heizsystemen um. Eine davon ist die Solarthermie. Sie nutzt Sonnenwärme für die Erwärmung von Trinkwasser und Räumen. In den vergangenen Jahren gilt die Photovoltaik, also die Stromerzeugung mit Solarenergie, aber als deutlich sinnvoller. Daher stellen sich viele die Frage: Wie sieht es um die Solarthermie Wirtschaftlichkeit aus? Wir gehen der Frage auf den Grund und schauen, ob sich Solarthermie in 2022 noch lohnt und welche Faktoren auf die Wirtschaftlichkeit Einfluss nehmen.
Entgegen vieler Behauptungen, dass Solarthermie unwirtschaftlich sei und sich nicht lohne, sagen wir: Doch, Solarthermie lohnt sich – ganz grundsätzlich zumindest. Allerdings stimmt es schon, dass die Investition in eine PV-Anlage oft die rentablere Lösung ist, alleine schon, weil Strom flexibler nutzbar ist, als Wärme. Grundsätzlich entscheidet aber die Amortisationsrechnung darüber, ob eine Anlage wirtschaftlich ist oder nicht. Ob sich Solarthermie lohnt oder nicht, kann daher letztlich – wie so vieles – nur individuell entschieden werden.
Wie hoch die Kosten für eine Solarthermieanlage ausfallen, hängt stark davon ab, wofür sie genutzt werden soll und wie groß die Anlage ist. Für eine Solarthermieanlage zur Warmwasserzubereitung solltest Du grob 5.000 €* an Anschaffungskosten einplanen. Soll die thermische Solaranlage auch zur Heizungsunterstützung genutzt werden, fallen ungefähr zwischen 8.000 €* und 10.000 €* an.
Grundsätzlich ist der Betrieb einer Solarthermieanlage relativ günstig. Trotzdem solltest Du die Betriebskosten im Blick haben und in Deine Wirtschaftlichkeitsberechnung miteinbeziehen. Die Kosten fallen beispielsweise für die Wartung Deiner Anlage an oder wenn die Solarflüssigkeit erneuert werden muss. Rechne hierfür jährlich etwa 180 €* ein.
Solarthermieanlagen werden sowohl durch die KfW-Bank, als auch durch das BAFA gefördert. Zusätzlich kannst Du Dich auch nach regionalen Förderprogrammen bei Deiner Gemeinde oder Deiner Stadt erkundigen. Durch Förderungen kannst Du also einen Teil Deiner initialen Kosten zurückholen und damit die Rendite Deiner Solarthermieanlage erhöhen. Wie hoch die Förderung für die Solarthermieanlage ausfällt, hängt von den Kosten für die Anlage ab.
Einer der wichtigsten Faktoren für die Wirtschaftlichkeitsberechnung ist die Ersparnis. Denn: Solarthermie ist vor allem dann wirtschaftlich, wenn die Nutzung der Solarwärme günstiger ist, als der Zukauf von fossilen Brennstoffen zur Wärmeerzeugung. Entscheidend ist daher, wie hoch die Energiepreise sind und wie viel durch die Solarthermieanlage eingespart werden kann.
Von Amortisation spricht man ab dem Zeitpunkt, ab dem eine Investition mehr Rendite abwirft, als ursprünglich investiert wurde. Die Solarthermieanlage amortisiert sich also dann, wenn die Ersparnisse die Anschaffungskosten übersteigen und erstmalig Gewinn erzielt wird. Um die Amortisationszeit Deiner Anlage zu berechnen, brauchst Du daher einen Überblick über die gesamten Ausgaben, also sowohl die Anschaffungskosten als auch die Betriebskosten auf die gesamte Laufzeit gerechnet.
Außerdem brauchst Du die zu erwartenden Einnahmen: Dazu zählen zum einen die Ersparnisse, die durch die Anlage einfährst, weil Du weniger Energie zukaufen musst. Zum anderen zählen hierzu auch die Förderungen für die Solarthermieanlage.
Bei Solarthermieanlagen kann man von einer Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren ausgehen, als Mittelwert eignet sich für Deine Amortisationsrechnung daher gut der Wert von 25 Jahren.
Rechnest Du nun die gesamten Ersparnisse durch die Laufzeit von 25 Jahren, erhältst Du die jährlichen Ersparnisse der Anlage. Die gesamten Ausgaben in 25 Jahren teilst Du dann durch diesen Wert und erhältst die Anzahl der Jahre, nach der sich Deine Anlage voraussichtlich amortisiert.
Gehen wir für unser Beispiel von einer Solarthermieanlage aus, wie sie für den durchschnittlichen Haushalt im Einfamilienhaushalt dimensioniert wäre. Wir berechnen die Amortisationszeit sowohl für eine Anlage zur Warmwasserbereitung, als auch zur Heizungsunterstützung, um Dir einen guten Überblick zu geben. Damit ergeben sich folgende Ausgangswerte:
Die Anschaffungskosten für eine Anlage zu Warmwasserbereitung bei 4 Personen und ca. 6 Quadratmeter Kollektorfläche liegt bei circa 5.000 €*. Für die Anlage zur kombinierten Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung rechnen wir mit 12 Quadratmetern Kollektorfläche und circa 10.000 €*. Die Betriebskosten liegen bei beiden Anlagen bei ca. 180 €* jährlich, also auf den Zeitraum von 25 Jahren bei 4.500 €*.
Der Ertrag der Anlage hängt natürlich stark von den Sonnenstunden, den Kollektoren und dem Standort ab. Für unser Beispiel gehen wir von rund 400 kWh pro Quadratmeter Kollektorfläche aus. Damit ergibt sich ein jährlicher Wärmeertrag von 2.400 bzw. 4.800 kWh. Um die Einnahmen zu errechnen, benötigen wir den durchschnittlichen Preis für die alternative Energiequelle, zum Beispiel Gas. Dieser ist 2022 stark gestiegen und liegt bei 17,79 Cent pro kWh. Damit ergeben sich jährliche Einnahmen von 426,96 €* bzw. 853,9 €*. Hinzu kommt eine Förderung von maximal 25 %, dementsprechend also 1.250 €* für die Anlage zu Warmwasserbereitung und 2.500 €* für die Anlage zur Heizungsunterstützung.
Ausgaben | Einnahmen |
---|---|
– 5.000 €* Anschaffung – 4.500 €* Betrieb | + 10.674 €* Ersparnisse + 1.250 €* Förderung |
– 9.500 €* | + 11.924 €* |
Ersparnisse pro Jahr:
11.924 € : 25 Jahre = 476,96 €
Amortisationszeit:
9.500 € : 476,96 = ca. 20 Jahre
Ausgaben | Einnahmen |
---|---|
– 10.000 €* Anschaffung – 4.500 €* Betrieb | + 21.348 €* Ersparnisse + 2.500 €* Förderung |
– 14.500 €* | + 23.848 €* |
Ersparnisse pro Jahr:
23.848 € : 25 Jahre = 953,92 €
Amortisationszeit:
14.500 € : 953,92 = ca. 15 Jahre
Natürlich kann die Amortisationsrechnung nur einen groben Überblick geben und keine zu 100-Prozent genauen Aussagen über den Amortisationszeitpunkt treffen. Nicht vorhersehbar sind beispielsweise besonders sonnenarme Jahre, in denen der Ertrag weit unter der Erwartung lag oder auch Jahre, in denen der Ertrag viel höher ausfällt und sich die Amortisationszeit damit verkürzt. Ebenfalls nur schwer abschätzbar ist die Preisentwicklung der Energiekosten: Hiervon hängen die Ersparnisse durch die Anlage ab und damit auch maßgeblich die Amortisationszeit. Wie schnell und unvorhersehbar das passieren kann, haben wir durch die Energiekrise 2022 gemerkt.
Doch, Solarthermie lohnt sich. Die Frage ist aber, ob sich andere Solartechnik, also Photovoltaik, nicht mehr lohnt. Zwar fällt die Rendite mit Solarthermie in der Regel nicht so hoch aus, dafür ist auch die Investition wesentlich geringer. Aufgrund der aktuellen Preise für Gas und Öl zahlt sich eine Solarthermieanlage gerade sehr gut aus.
Im Sommer scheint am meisten Sonne – das ist jedem klar. Trotzdem bedeutet das nicht, dass Solarenergie nur im Sommer nutzbar ist. Denn auch in den restlichen Jahreszeit scheint die Sonne. Richtig ist allerdings, dass die Solarthermieanlage in der Regel nur in den Übergangsmonaten eine sinnvolle Heizungsunterstützung sein kann. Dann scheint noch oder schon viel Sonne und der Heizbedarf ist relativ gering.
Photovoltaik kann auch im Winter Solarstrom produzieren. Vor allem moderne Module sind immer besser auf Diffuslicht ausgelegt und können auch bei bewölktem Himmel noch Solarstrom erzeugen. Allerdings erzielen auch PV-Anlagen ihre höchsten Erträge im Sommer.
Wie mit den Jahreszeiten wirkt sich auch der Standort einer Solaranlage auf den Ertrag aus. Hierbei gilt: Je südlicher die Solaranlage, desto besser ist der Solarertrag. Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass sich die Solarthermieanlage ausschließlich in südlicheren Regionen lohnt. Das stimmt aber nicht: Denn auch in nördlicheren Regionen Deutschlands kann sich eine Solarthermieanlage lohnen.
Gerade jetzt, wo die Preise für Wärmeenergie stark gestiegen sind, lohnt sich eine Solarthermieanlage. Vor allem, wo auch ganzjährig ein erhöhter Wärmebedarf vorliegt, beispielsweise wegen eines Schwimmbads, kann eine Solarthermieanlage eine lohnenswerte Anschaffung sein. So kann auch im Sommer der hohe Wärmeertrag abgenommen und sinnvoll genutzt werden und dementsprechend auch die Rendite erhöht werden. Eine Alternative zur Solarthermieanlage bildet die Photovoltaikanlage, die Strom statt Wärme produziert.
Obwohl oft behauptet wird, dass Solarthermie sich nicht lohne, stimmt das eigentlich gar nicht. Allerdings ist Photovoltaik in der Regel die beliebtere Wahl, da Solarstrom vielseitiger einsetzbar ist. Trotzdem lohnt sich auch Solarthermie, vor allem bei so hohen Energiepreisen wie zurzeit.
Ja, in der Regel ist eine Solarthermieanlage wirtschaftlich: Im Vergleich zur PV-Anlage ist sie in der Anschaffung relativ günstig und vor allem in den Übergangsmonaten sehr rentabel.
Da die Solarthermieanlage vor allem im Winter viel Wärme zu Verfügung stellt, lohnt sich die Anschaffung vor allem bei einem ganzjährig hohen Wärmebedarf, beispielsweise wegen eines beheizten Schwimmbades.
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