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Aktualisiert am 14.02.2023
Um die Klimaziele einhalten zu können, muss der Anteil an erneuerbaren Energien steigen. Nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt. Zu den erneuerbaren Energien gehören unter anderem die Solarenergie. Neben der Windenergie, einer der wichtigsten Quellen zur Energiegewinnung. Doch wie sieht es mit Solarenergie weltweit aus? Kann Deutschland sich eventuell sogar etwas von den anderen lernen?
Ist die Rede von Energieautarkie, ist damit die Selbstversorgung gemeint. Das kann in kleinem ein Haus sein, dass unabhängig vom Stromnetz mit eigenen Energiequellen versorgen kann oder auch größer gedacht ein ganzes Land, das sich alleine versorgen kann ohne Stromimporte. Es können aber auch einzelne Städte und Kommunen sein, oder einzelne Inseln.
Bei Tokelau handelt es sich um drei Korallenatolle, die von Neuseeland abhängig sind. Insgesamt haben die drei Atolle eine Gesamtfläche von 12 km². Das Besondere an diesem Land ist, sie leben komplett Energieautark und das mithilfe von Solarenergie. Bevor die Solaranlagen gebaut wurden, waren die Menschen dort abhängig von den Importen von fossilen Energien. Doch 2012 sollte sich das ganze ändern und es wurden drei riesige Solarparks gebaut. Die insgesamt 150 Prozent des damaligen Stromverbrauchs produzieren konnten. Für das gesamte System wurden insgesamt 4.032 Panels und 1.344 Speicher installiert. Seit Ende 2012 gelten die Atolle als energieautark durch Sonnenenergie.
Dazu muss allerdings gesagt werden, auf Tokelau leben insgesamt 1.647 Menschen. Das ist im Vergleich zu Deutschlands derzeitigen rund 83 Millionen Menschen nur ein winziger Bruchteil. Das bedeutet, der Stromverbrauch der Menschen ist im Vergleich wesentlichen geringer und es werden dadurch auch deutlich weniger Solaranlagen benötigt, um alle Menschen zu versorgen.
Um ein energieautarkes Inselsystem zu finden, muss nicht erst um die halbe Welt geflogen werden. Tokelau waren zwar die ersten, aber auch im Mittelmeer lassen sich autarke System finden. Darunter die griechische Insel Tilos. Hier wurde ein EU-Projekt umgesetzt, welches dafür sorgen sollte, dass die Insel sich mit eigenem grünem Strom versorgen kann. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Wind- und Solarenergie. Insgesamt wurde ein System errichtet, das 1 Megawatt Leistung entspricht. Ein Großteil davon stammt aus Windenergie.
Ganz alleine kommt die Insel allerdings nicht klar. Es gibt immer noch eine Anbindung an das griechische Stromnetz über die Nachbarinsel Kos. Dennoch wird hier ein Großteil des Energiebedarfs selbst gedeckt.
Es gibt viele Inseln, bei denen Projekte gestartet wurden, um eine Energieautarkie zu erreichen. Ein Grund dafür ist, dass die Anbindungen an das Stromnetz vom Festland nicht immer einfach sind. Dabei werden Stromleitungen ins Meer gelegt. Viele dieser kleinen Inseln, die jetzt überwiegend autark leben, hatten zuvor mit vielen Stromausfällen zu kämpfen.
Die Inseln haben allerdings auch den Vorteil, dass die Einwohnerzahlen nicht sonderlich hoch sind. Dadurch wird auch weniger Energie benötigt. Um ein ganzes Land wie Deutschland mit erneuerbaren Energien zu versorgen, benötigt es wesentlich mehr Solar- und Windparks. Grundsätzlich zeigen diese Projekte jedoch, dass eine Energieautarkie möglich ist.
Ähnlich wie das Konzept, dass die Inseln eine Energie Autarkie anstreben, gibt es auch auf dem deutschen Festland. Hier sind es kleine Gemeinden oder Ortsteile, die unabhängig werden wollen. Als erster Ortsteil in Deutschland wurde Feldheim in Brandenburg energieautark. Aus einem Zusammenspiel, von Windparks, Photovoltaik, Biogas und Biomasse schaffen es die Bewohner ihre eigene Stromversorgung aufrechtzuerhalten. Stromspeicher spielen bei dem Konzept ebenfalls eine Rolle.
Allerdings ist Feldheim nicht der einzige Ort. Im Allgäu hat das Dorf Wildpoldsried es ebenfalls geschafft, aus erneuerbaren Energien genügend Strom zu produzieren, um das gesamte Dorf zu versorgen. Vereinzelt gibt es also auch in Deutschland das „Insel-Konzept“, bei dem kleinere Regionen komplett grüne Energie verwenden.
Im Kampf gegen den Klimawandel hat die Europäische Union 2022 den Vorschlag formuliert, dass alle Länder bis 2030 einen erneuerbaren Energien-Anteil von 40 Prozent haben müssen. Zuvor lag der Anteil nur bei 32 Prozent. Doch wie sieht der aktuelle Stand der Dinge aus?
Aus einer Statistik des Statistischen Bundesamtes geht hervor, dass im Jahr 2020 das Ziel eingehalten wurde, dass 20 Prozent des Bruttoenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien besteht. Schweden ist dabei klarer Vorreiter bei den Erneuerbaren Energien. Diese konnten 60 Prozent ihres Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien beziehen. Danach folgt Finnland mit 43 Prozent und Lettland mit 42 Prozent. Deutschland konnte 2020 19 Prozent des Energiebedarfs aus nachhaltigen Quellen beziehen.
Zunächst einmal liegt es unter anderem daran, dass der Stromverbrauch in diesen Ländern nicht so hoch ist, wie in Deutschland. Die Bevölkerung in Schweden ist gerade einmal ein Achtel so groß, verglichen mit Deutschland. In Finnland und Lettland leben nochmal weniger Menschen, als in Schweden. Der Stromverbrauch in Deutschland ist deutlich höher als in den anderen Ländern und das, obwohl der Stromverbrauch pro Kopf in Schweden und Finnland höher ist als in Deutschland.
Insbesondere Schweden und Finnland setzen stark auf die Windenergie. Sowohl onshore als auch offshore Windanlagen versorgen das Land. Hinzu kommt die Gewinnung von Energie aus Wasser. Auch Bioenergie spielt in den Ländern eine wichtige Rolle. Gerade Lettland setzt vermehrt auf diese Technologie. Grund dafür sind vor allem die geografischen Bedingungen in diesen Ländern. Der Anteil von Bioenergie in Deutschland ist im Vergleich zur Solarenergie oder Windenergie deutlich kleiner.
Wirft man ausschließlich einen Blick auf Solarenergie in Europa, wird man feststellen, dass in Europa Deutschland der Vorreiter ist. Einer Statistik von International Renewable Energy Agency (IRENA) zu Folge lag die Leistung aller Solaranlagen bei rund 58 Gigawattpeak im Jahr 2021. Danach folgen Italien mit 22 Gigawattpeak, Spanien mit rund 16 Gigawatt, Niederlande mit 14,3 Gigawattpeak und Frankreich mit 14,7 Gigawattpeak
Der Europäische Kommission zufolge ist der Solarenergie der am schnellsten wachsende Markt. Mit dem Plan Photovoltaik für bestimmte Gebäude zur Pflicht werden zu lassen und weiteren Maßnahmen soll, die insgesamt installierte Leistung in den nächsten Jahren weiter steigen. Bis 2025 sollen es dabei mehr als 320 Gigawatt Leistung werden. Bis Ende 2030 dann knapp doppelt so viel. Ganze 600 Gigawatt sollen dann am Stromnetz hängen. Deutschland hat ebenfalls solche Ziele für sich in der neuesten Version des EEG festgehalten. Demnach soll 2026 128 Gigawatt Leistung und 2030 215 Gigawatt Leistung installiert werden.
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Rekordjahr: PV Zuwachs 2022 in Europa
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Ein wenig besser vergleichen kann man Deutschland mit Spanien und Italien, anstelle von Schweden und Finnland. Die beiden Länder haben in Europa ebenfalls einige Solaranlagen installiert. Auch wenn Deutschland immer noch eine höhere Einwohnerzahl hat und einen höheren Stromverbrauch, lohnt es sich einmal zu schauen, was diese beiden Länder für Solarenergie tun.
Spanien hat in den frühen 2000er Jahren in Sachen Solar geführt. In den Anfangszeiten wurden hier fleißig Solaranlagen installiert. Doch Spanien hat die Hilfen ein paar Jahre lange gestoppt. Das führte auch zu einem Stopp des Solarbooms, den es zuvor gab. Inzwischen fördert das Land den Ausbau wieder und hat einiges dafür getan, damit der Bau einer Solaranlage bürokratisch unkomplizierter wird. Erst 2019 stiegen die Zahlen der installierten Leistungen deutlich wieder an.
Auch Italien hat seine Anlagen um die Jahrtausendwende herum stark gefördert. Doch einige dieser Programme sind mit der Zeit ausgelaufen, was sich auch auf den Ausbau auswirkt hat. Seit 2013 stieg die Anzahl installierter Leistung nur noch langsam. Im Jahr 2020 stieg der Ausbau wieder an, was sich auch darauf zurückführen lässt, dass Italien eine neue Maßnahme zur Förderung von Photovoltaik veröffentlicht hat.
Die International Renewable Energy Agency (IRENA) hat eine Statistik veröffentlicht zu der verbauten Leistung von Solarenergie weltweit. Dazu zählt sowohl Photovoltaik als auch Solarthermie. Weltweit liegt China ganz klar vorne mit rund 306 Gigawatt verbauter Leistung. Mit Abstand folgt dann die USA, die insgesamt eine Leistung 95 Gigawatt aufweisen. Auch wenn Deutschland nur 58 Gigawattstunden Leistung verbaut hat, liegen wir damit auf Platz vier. Platz Drei wird von Japan belegt, die insgesamt 74 Gigawatt verbaut haben.
China hat die größte installierte Solarleistung weltweit. Nicht nur das, auch der erfolgreichste Solarpanel-Hersteller kommt aus China. JinkoSolar ist weltweit Marktführer und hat nach eigenen Angaben insgesamt 52 Gigawatt Solarmodule verkauft. Doch warum ist China ein solcher Vorreiter, wenn es um Solarenergie geht?
Bereits in den frühen 2000er Jahren haben sie angefangen, Solarmodule zu produzieren. Dabei haben sie sich jedoch auf den Export konzentriert und weniger auf Solaranlagen im eigenen Land. Erst als es zu einer Finanzkrise in Europa kam und den chinesischen Herstellern eine Überkapazität drohte, fing die Regierung an Solar im eigenen Land zu fördern. Erst seit 2011 gibt es in China eine Einspeisevergütung. Seit dem ist die installierte in Leistung in China massiv angestiegen.
Deutschland fördert den Ausbau von Photovoltaik konstant. Es gibt verschiedene Förderprogramme, die mit der Zeit immer wieder angepasst wurden. Nicht zuletzt wurde sogar die Einspeisevergütung wieder angehoben, um das Einspeisen wieder attraktiver zu machen. An dem konstanten Anstieg sieht man, dass Deutschland kontinuierlich jährlich mehr PV-Leistung ans Netz bringt, im Gegensatz zu den ebenfalls erfolgreichen Solarländer Spanien und Italien, die zwischenzeitlich weniger ausgebaut haben.
Somit steht Deutschland verglichen mit den anderen Ländern weltweit gar nicht so schlecht da. Um jedoch den hohen Energiebedarf in Deutschland zu decken, muss der Zubau weiter stetig wachsen. Deutschland hat hier die ambitioniertesten Pläne, im Vergleich zu den anderen EU-Ländern, im EEG festgehalten. Auch im Bereich der Windenergie baut Deutschland stetig weiter aus, nur im Bereich von Bioenergie und Biogas geht der Ausbau eher wenig voran.
Die Energiewende ist unausweichlich und wird in den nächsten Jahren passieren. Die Frage ist, wie schnell? Neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen nach zufolge steigt die Chance, dass eine Erwärmung von 1,5 Grad immer wahrscheinlicher wird. Nach einer Einschätzung des britischen Wetterdienstes ist es sogar durchaus möglich, dass im Zeitraum von 2022 bis 2026, zumindest ein Jahr über den Wert von 1,5 Grad kommt. Damit kommen wir dem Wert, der im Pariser Klimaabkommen enthalten, ist immer näher. 2021 lag die Durchschnittstemperatur bereits bei 1,1 Grad über der Ausgangstemperatur.
Bislang haben die Klimamaßnahmen der Politik nicht ausgereicht, um die eigenen Ziele einzuhalten. Mit den Änderungen für das erneuerbare Energiegesetz wurde unter anderem ein wenig nachjustiert. Der Ausbau an erneuerbaren Energien sollte damit noch einfacher gemacht werden. Ob die neuen Maßnahmen, die teilweise erst ab 2023 gelten, helfen werden, um bis 2030 80 Prozent des Energiebedarfs aus grünen Energiequellen zu beziehen, ausreichen wird es in den nächsten Monaten deutlich. Klar ist jedoch, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausgereicht haben.
In China wurden die meisten Solarmodule verbaut. Insgesamt kommt das Land auf eine Leistung von rund 308 Gigawatt Leistung. Damit es mit Abstand an der Spitze, was den Ausbau von Solarenergie betrifft.
Im Jahr 2021 hat Deutschland eine Kapazität von rund 58 Gigawatt Leistung, die in Betrieb sind.
Deutschland hat die meiste Gesamtleistung derzeit am Netz. Nachfolgend folgen dann in folgender Reihenfolge Italien, Spanien, Niederlande und Frankreich.
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