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Auf den Straßen sieht man immer mehr Hybrid- und Elektroautos. Das braucht es auch, wenn wir die Energiewende umsetzen wollen. Aber die Autos benötigen auch Ladepunkte. Hier ist die Infrastruktur dem Bedarf aber noch nicht gewachsen. Viele E-Fahrer:innen möchten sich daher eine eigene Wallbox anschaffen und damit die Ladestation für das eigene E-Auto selbst zur Verfügung stellen, am besten sogar mit Solarstrom aus der eigenen Photovoltaikanlage. Die Kombination von Wallbox mit Photovoltaik könnte langfristig nicht nur günstigere Mobilität bedeuten, sondern vor allem umweltfreundliche. Aber worauf muss man achten, wenn man sich für eine Wallbox entscheidet? Und welche Förderungen gibt es für die Anschaffung? Wir haben alles Wichtige zusammengefasst:
Die Wallbox, auch Wandladestation genannt, ist eine spezielle Steckdose für das Laden von E-Autos. Sie kann die Lademöglichkeiten abstimmen und so für einen optimalen Ladevorgang sorgen. Damit die Wandladestationen optimale Leistung liefern können, sollten sie auf das Auto abgestimmt sein.
Eine Wallbox mit Photovoltaik – Lohnt sich das wirklich?
Im Schnitt teilen sich in Deutschland 17 Elektroautos eine einzige öffentliche Ladestation. Entsprechend stressig ist das Laden. Die eigene Wallbox entspannt die Sache: Denn hier kann man sein Auto laden, wann immer man möchte. Außerdem ist sie dort, wo man sowieso die meiste Zeit verbringt: Zuhause. Das Auto kann dann also ganz bequem über Nacht geladen werden, wenn man es sowieso nicht nutzt. Kurzes Laden an einer öffentlichen Ladestation, während man im Supermarkt einkauft oder Ähnliches gehören dann der Vergangenheit an.
Da die Wallbox entsprechend dem eigenen Elektroauto ausgewählt werden kann, wird dadurch auch das Laden selbst einfacher. An öffentlichen Ladestationen werde oft Adapter benötigt, um kompatibles Laden zu ermöglichen. Bei der eigenen Ladestation kann das passende Kabel einfach dauerhaft genutzt werden.
Die Wallbox ist in der Lage, mit dem Bordcomputer des E-Autos zu kommunizieren. Dadurch kann der Ladevorgang optimiert werden. Und auch die bessere Hardware trägt dazu bei, dass das Auto effizienter geladen werden kann. Die optimierte Ladeleistung verringert auch Leistungsverluste.
Im Gegensatz zum Laden über eine herkömmliche Haushaltssteckdose ist das Laden über die Wallbox sicherer. Die Stecker können beispielsweise erst dann abgezogen werden, wenn sie nicht mehr unter Spannung stehen. Auch gegen Diebstahl können sie gesichert werden, zum Beispiel indem sie abgeschlossen werden oder per Registrierung nur von ausgewählten Fahrzeugen genutzt werden können.
Dank der smarten Steuerung behält man mit der Wallbox auch die Übersicht. Die Ladevorgänge können vom Smartphone aus eingesehen werden. Das ist nicht nur Neugierige interessant, sondern auch wenn man die Ladeprotokolle für Abrechnungen benötigt.
Ein wichtiger Vorteil ist auch, dass Strom aus der eigenen Wallbox in der Regel günstiger ist, als der aus öffentlichen Ladesäulen. Das gilt vor allem, wenn die Wallbox mit eigenem Solarstrom aus der PV-Anlage betrieben wird.
Die Installation einer Wallbox hat wenig explizite Nachteile. Im Wesentlichen sind das:
Die Wallbox sollte am besten dort installiert werden, wo das eigene Auto sowieso viel steht, ohne dass es andere Anwohner stört. In den meisten Fällen ist das die Garage oder das Carport. Allerdings müssen auch andere Bedingungen wie die verfügbaren Stromanschlüsse berücksichtigt werden. Letztlich sollte immer individuell entschieden werden, welcher Ort sich am besten anbietet.
Ja, die Wallbox kann mit Photovoltaik betrieben werden. Sie funktioniert dann im Prinzip wie ein Heimspeicher: Gewonnener Solarstrom aus der PV-Anlage wird dort eingespeist und steht bei Bedarf für das Laden des E-Autos zur Verfügung. Damit wird das Laden des E-Autos nicht nur kostenlos, sondern auch umweltfreundlicher. Die Versorgung mit Solarstrom bringt außerdem auch Unabhängigkeit: Im Falle eines Solarstroms kann immer noch Strom aus der PV-Anlage bezogen werden.
Allerdings bringt die Versorgung über Solarenergie auch Nachteile, denn der Ertrag ist abhängig von der Sonnenleistung. Das Auto kann nur dann zuverlässig geladen werden, wenn auch genügend Sonnenleistung vorhanden ist. Scheint die Sonne zum Beispiel im Winter weniger stark und kann den Speicher tagsüber nicht genügend auffüllen, steht zu wenig Solarstrom für die Ladung zur Verfügung. Dann muss konventioneller Strom zugekauft werden. Außerdem sollte bedacht werden, dass Strom, der in die Autoladung fließt, im Haushalt fehlt. Um sowohl den Haushalt, als auch das E-Auto mit eigenem Solarstrom zu versorgen, bräuchte es also eine entsprechend große Photovoltaikanlage.
Die Kosten für die Wallbox sind unter anderem abhängig von der Leistung. So sind einige bereits ab 400 €* erhältlich, andere aber auch erst für 2.500 €*. Die Leistung wirkt sich vor allem auf die Ladezeit aus. Eine 22kW-Wallbox lädt zum Beispiel ungefähr doppelt so schnell, wie eine 11kW-Wallbox. Mit der 11kW-Wallbox hingegen geht das Laden im Schnitt immer noch etwa 5-mal schneller als mit der normalen Haushaltssteckdose. Neben den reinen Anschaffungskosten sollte man auch etwa 1.000 €* für die fachmännische Installation einplanen.
Anschaffungskosten | Ladezeit | |
---|---|---|
Haushaltssteckdose | keine Anschaffungskosten | über 30 Stunden |
Wallbox mit 11 kW | ab 400 €* + ca. 1.000 €* Installationskosten | ca. 5 Stunden |
Wallbox mit 22 kW | Ab 600 €* (plus Gebühren für Genehmigung)+ ca. 1.000 €* Installationskosten | ca. 2,5 Stunden |
Im Herbst 2020 wurde das Förderprogramm 440 der KfW-Bank ins Leben gerufen. Damit wurden Wallboxen pauschal mit 900 €* gefördert. Das Programm wurde oft in Anspruch genommen und wurde sogar noch einmal um 300 Millionen aufgestockt. Mehr als 600.000 Anträge wurden bewilligt. Derzeit sind die Mittel aber erschöpft und das Programm wurde eingestellt. Ob und wann es wieder aufgenommen wird, ist unklar.
Neben der KfW-Förderung gibt es aber auch andere, regionale Programme. Möglich ist zum Beispiel die prozentuale Kostenübernahme oder auch ein pauschaler Zuschuss. Es lohnt sich also, vorab zu recherchieren, welche Programme in Deiner Region zur Verfügung stehen. Dazu kannst Du zum Beispiel die Förderdatenbank nutzen. Da viele Förderungen nur auf bestimmte Wallbox-Modelle gelten, sollte man sich auch hier vorab informieren und eventuell seine Wahl entsprechend treffen.
Bei Wallboxen unterscheidet man zwischen Geräten, die einphasig laden und solchen, die dreiphasig laden. Dreiphasige Wallboxen sind leistungsstärker, aber auch nicht mit jedem Elektroauto kompatibel. Vor dem Kauf sollte man sich daher unbedingt informieren, welche Wallboxen für das eigene Auto verwendet werden können.
Auch die Leistung an sich spielt eine Rolle, denn sie ist entscheidend für die Schnelligkeit des Ladevorgangs. Da hohe Leistung aber auch mit höheren Kosten einhergeht, sollte man sich nicht einfach für die stärkste Wallbox entscheiden, sondern viel eher abwägen, welche Leistung bzw. Ladezeit am besten mit dem eigenen Alltag vereinbar ist.
Um nicht unnötig viel Geld auszugeben, sollte man sich auch vorab überlegen, welche weiteren Funktionen man benötigt. Die Smart-Steuerung kann beispielsweise Sinn machen, wenn sich die Wallbox mit mehreren Parteien teilt, ist aber kein Must-have. Wer hier gut plant, muss nur für das zahlen, was er auch wirklich braucht.
Ähnlich verhält es sich mit der Entscheidung, ob das Ladekabel bereits in die Wallbox integriert sein soll oder ob lediglich eine Ladebuchse vorhanden sein soll. Ein integriertes Kabel spart Zeit und Aufwand, wenn immer dasselbe Auto oder Autos mit demselben Steckertyp geladen werden. Wird die Wallbox aber von mehreren verschiedenen Autos genutzt oder älteren Modellen ohne kompatiblen Stecker, macht es mehr Sinn auf das integrierte Ladekabel zu verzichten.
Wer sicher gehen möchte, dass die Wallbox nicht von Unbefugten genutzt wird, kann sich für eine Wallbox mit Diebstahlschutz entscheiden. Diese sind entweder physisch abschließbar oder können nur über eine RFID-Sicherung genutzt werden. Die berechtigten Nutzer:innen können die Wallbox dann nur mit einem Schlüssel bzw. einer RFID-Karte nutzen.
Wichtig zu wissen ist außerdem, dass alle Wallboxen angemeldet werden müssen. Dadurch behält der Netzbetreibende den Überblick über die Belastung und kann besser planen, wie viel Energie bereitgestellt werden muss. Wallboxen ab 11 kW müssen nicht nur angemeldet, sondern sogar vom Netzbetreibenden genehmigt werden.
Auf dem Markt gibt es inzwischen eine riesige Anzahl an Herstellern, die Wallboxen anbieten. Neben zahlreichen bekannteren Herstellern gibt es auch immer wieder neue Start-Ups, die Wallboxen auf den Markt bringen. Die nachfolgende Liste stellt eine Auswahl an Herstellern ab, es handelt sich um keine vollständige Liste, aller Hersteller.
Heidelberg ist ein deutsches Unternehmen, welches ursprünglich im Druckmaschinen-Bereich war. Neben dem Druckmaschinengeschäft haben sie ihr Portfolio um Wallboxen erweitert und zählen mittlerweile zu den größten Anbietern auf dem Markt. Sie haben verschiedene Modelle bereits auf den Markt gebracht.
Das Österreicher Unternehmen go-e wurde 2015 als ein Kickstarter-Startup-gegründet. Mittlerweile haben sie Wallboxen in den unterschiedlichen Ladeleistungen auf den Markt gebracht. Zudem schreibt das Unternehmen Nachhaltigkeit groß und versuchen unter anderem die Lieferketten möglichst kurzzuhalten.
Weltweit auf dem Markt vertreten ist das Schweizer Unternehmen Juice Technology. 2014 wurde das Unternehmen gegründet. Mittlerweile hat das Unternehmen verschiedene Lösungen, sowohl für stationäre als auch für das mobile Laden entwickelt.
Das britische Unternehmen myenergi wurde 2016 gegründet und erobert seit dem den europäischen Markt. Inzwischen hat auch dieses Unternehmen verschiedene Produkte auf den Markt gebracht.
Dezony
Das Start-up Dezony möchte mehr als nur eine Wallbox sein. Sie haben eine Wallbox entwickelt, die mit jeder Photovoltaikanlage kompatibel ist. Mit einer App kann dann geregelt werden, ob das Auto mit Netzstrom geladen werden soll, einer Mischung aus PV-Überschüssen und Netzstrom oder ausschließlich von den Solarstrom-Überschüssen.
Eine Wallbox kostet zwischen 500 €* und 2.500 €*. Dazu kommen noch Kosten für eine professionelle Installation. Die PV-Anlage selbst kostet je nach Leistung noch einmal rund 15.000 €*. Die Kosten können sich aber lohnen, vor allem für die Umwelt: Denn mit Solarstrom kann E-Mobilität ganz einfach auch emissionsfrei werden.
Die PV-Anlage speist den erzeugten Solarstrom über die Wallbox in das E-Auto ein. Auf diese Weise kann das Elektroauto ganz emissionsfrei mit eigenem Solarstrom versorgt werden. Das ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch günstig.
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