Welches ist das beste Solarmodul?

Was das beste Solarmodul ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Es lohnt sich im jedem Fall ein Blick auf die Datenblätter von unterschiedlichem Modulen zu schauen und diese miteinander zu vergleichen. Anschließend kann dann je nach eigenen Präferenzen das individuelle beste Solarmodul gefunden werden. Wir geben dir einen Überblick, worauf du achten solltest und welche Module es derzeit auf dem Markt gibt.

Überblick

Es gibt auf der ganzen Welt inzwischen viele Hersteller, die Solarmodule herstellen. Die Auswahl ist so groß, dass schnell die Frage aufkommt, welches Modul ist den nun das Beste. Um das beste Modul zu finden, muss auf verschiedene Komponenten geachtet werden. Die nachfolgende Tabelle gibt Auskunft über einige Hersteller und einige wichtige Kennzahlen von einem der Module, die das Unternehmen im Sortiment hat.

Kennzahlen

Jedes Solarmodul besitzt ein Datenblatt, das über die wichtigsten Daten informiert. Um ein Datenblatt richtig lesen zu können, ist es wichtig zu wissen, welche Zahlen relevant sind. Die einzelnen Zahlen der unterschiedlichen Module können dabei miteinander verglichen werden, um zu sehen, welches Modul das beste Datenblatt hat. Die Werte in dem Datenblatt entsprechen allerdings Laborwerten. Die tatsächliche Leistung eines Moduls kann davon abweichen. Datenblätter sehen je nach Hersteller anders aus, doch die meisten Zahlen lassen sich in allen Datenblätter finden.

Modultechnologie

Es gibt inzwischen viele verschiedene Module auf dem Markt. Am häufigsten produziert werden allerdings monokristalline Module, wie auch der Tabelle oben entnommen werden kann. Diese haben den Vorteil, dass sie derzeit den höchsten Wirkungsgrad erzielen können. Es stellt sich allerdings nicht nur die Frage, ob Mono- oder Polykristalline oder doch eher ein Dünnschichtmodul, sondern auch die Frage, ob es ein Glas-Glas-Modul sein soll oder ein Glas-Folien-Modul. Dabei sollte der Verwendungszweck nicht außer Acht gelassen werden. Für Carports, als auch Terrassenüberdachungen bieten sich Glas-Glas-Module besonders gut an.

Wirkungsgrad

Der Wirkungsgrad ist mit die interessanteste Zahl im ganzen Datenblatt und lässt sich gut vergleichen. Diese Kennzahl beschreibt, wie viel eingestrahltes Licht tatsächlich in Strom umgewandelt werden kann. Hochleistungs-Solarmodule erreichen einen Wirkungsgrad von bis zu 22,89 Prozent. Befindet sich der Wirkungsgrad zwischen 18 und 20 Prozent, ist das allerdings auch schon sehr effizient.

Es liegt an verschiedenen Faktoren, warum der Wirkungsgrad nicht höher ausfällt. Darunter fällt auch, dass nicht das gesamte Lichtspektrum zur Umwandlung verwendet werden kann. Allerdings wird derzeit noch viel geforscht, um unter anderem auch den Wirkungsgrad zu verbessern. Forschende des Fraunhofer-Institutes für Solare Energiesystem hat vor kurzem einen Durchbruch erzielt und eine Solarzelle mit einem Wirkungsgrad von 47,6 Prozent erzielt.

Auch wenn das Modul von Sun Power einen hohen Wirkungsgrad erzielt sollten, die anderen Faktoren nicht außen vor gelassen werden.

Garantie

Für die Garantie gibt es gleich zwei Kennzahlen. Zum einen wäre das die Produktgarantie und die Leistungsgarantie. Die Produktgarantie gilt für Fehler oder Mängel eines Solarmoduls. Innerhalb der Garantiezeit kann das Modul ausgetauscht werden. Die Leistungsgarantie garantiert jedoch eine entsprechende Leistung über einen gewissen Zeitraum. Die Leistung der Solarmodule nimmt über die Jahre ab. Mit der Kennzahl kann allerdings abgeschätzt werden, wie leistungsfähig die Module noch Jahre später sind. Das hilft nicht nur kurzfristig zu planen, sondern auch langfristig zu planen.

Beispielsweise gibt das Solarmodul Tiger Neo von Jinko Solar in seinem Datenblatt an eine Leistungsgarantie von 87,4 Prozent der Nennleistung über eine Laufzeit von 30 Jahren.

Temperatur

Auch wenn im Sommer die Sonne besonders viel scheint, können die Module hier nicht hier Topleistung erbringen. Grund dafür ist die Hitze. Mit der Sonneneinstrahlung wird nicht nur Strom generiert, sondern das Modul auch aufgeheizt. Das hat zur Folge, dass die Leistung des Moduls darunter leidet. In den Datenblättern sollte sich eine Angabe dazu finden lassen. Unter dem Punkt Temperaturkoeffizient befindet sich ein Wert, mit dem man die Leistung berechnen kann, pro Temperatursteigerung.

Nehmen wir ein Beispiel Modul mit 350 Watt Leistung und einem Temperaturkoeffizienten von -O,370 %/ °C. Dann entspricht einem Grad Temperaturänderung einem Leistungsverluste von 1,295 Watt. Je heißer das Modul wird, desto größer wird der Verlust. Gibt es eine Temperaturänderung von 25 auf 65 Grad Celsius, dann entspricht das einer Temperaturänderung von 40 Grad. Das wiederum bedeutet, dass es einen Leistungsverlust von 51,8 Watt gibt. Das bedeutet, das Modul hat nur noch eine maximale Leistung von 298,2 Watt.

Panasonic hat es hier geschafft, den niedrigsten Temperaturkoeffizienten für seine Module zu erzielen. Die Module der Serie HIT haben einen Koeffizienten von 0,258 %/ °C. Allerdings hat sich Panasonic vom europäischen Markt zurückgezogen und somit ist dieses Modul nicht mehr in Deutschland verfügbar. Das Modul von Meyer Burger hat allerdings ein vergleichsweise ebenfalls guten Wert.

Kosten

Die Preise befinden sich nicht auf den Datenblättern, sollten allerdings nicht außen vor gelassen werden. Eine PV-Anlage sollte immer rentabel sein. Um die Anlage wirtschaftlich zu halten, muss nicht unbedingt das teuerste Modul auf das Dach. Auch niedrigpreisige Module haben eine effiziente Leistung, die für den eigenen Bedarf je nachdem ausreichen könnte. Die finanzielle Entscheidung sollte also nicht vergessen werden. Allerdings immer im Blick auf die Zahlen des Datenblattes. Ein günstiges Modul mit geringem Wirkungsgrad und niedriger Leistung ist ebenso nicht wirtschaftlich, wie ein teures Modul mit niedrigen Leistungswerten

PVEL-Test

Der PVEL-Test ist einer der weltweit anerkanntesten Testergebnisse in der Solarbranche. Sie testen sowohl im Labor als auch in Feldversuchen die unterschiedlichsten Module. Dabei zeichnen sie jährlich die Top-Performer aus. Die Ergebnisse können online abgerufen werden. Dieses Jahr wurden 122 Module ausgezeichnet, von insgesamt 25 verschiedenen Herstellern.

Folgende 25 Hersteller wurden ausgezeichnet:

• Jinko Solar (China)
• Trina Solar (China)
• Ja Solar (China)
• Qcells (Südkorea)
• REC Solar (Norwegen)
• Astroenergy (China)
• Longi (China)
• Adani Solar (Indien)
• Sun Power / Maxeon (USA)
• Phono Solar (China)
• Seraphim (China)
• Suntech (China)
• Vikramsolar (Indien)
• Boviet Solar (USA)
• First Solar (USA)
• HT-Saae (China)
• Znshine Solar (China)
• Talesun (China)
• DMEGC Solar (China)
• ET Solar (Deutschland)
• Heliene (Kanada)
• Spic (China)
• Risen (China)
• VSUN (Vietnam)
• Waaree (Indien)

Die Reihenfolge entspricht den Anzahl an ausgezeichneten Modulen. Jinko Solar hat also die meisten ausgezeichneten Solarmodule in diesem Jahr.

TÜV-Rheinland Zertifikate

Einige Solarmodule sind von TÜV-Rheinland zertifiziert. Doch was bedeutet das eigentlich genau? TÜV-Rheinland testet weltweit verschiedene Module. Dabei werden diese nach nationalen, aber auch nach internationalen Normen geprüft. Unter den ganzen Tests befinden sich unter anderem auch Belastungstests, bei denen die Module einem Feuchte-Wärme-Test oder auch einer Hagelprüfung unterzogen werden. Wurde ein Modul TÜV-zertifiziert, erhält es eine ID. Mit dieser ID kann auf der Seite von certipedia das Modul gefunden werden und nähere Informationen eingeholt werden. Nur weil das Modul zertifiziert ist, bedeutet es allerdings nicht, dass es sich um das beste handelt. Es ist lediglich ein Kennzeichen dafür, dass dieses Modul gründlich getestet wurde und dementsprechend einigen Normen entspricht.

Fazit: Welches ist das beste Solarmodul?

Beachtet man alle wichtigen Kennzahlen, kann das Maxeon 3 Modul von Sun Power /Maxeon einiges. Sowohl der Wirkungsgrad, als auch der Temperaturkoeffizient liegen in optimalen Bereichen. Hinzu kommt eine Leistungsgarantie von bis zu 40 Jahren. Auch andere Module von andern Hersteller haben gute Werte. So ist das Modul Meyer Burger White von Meyer Burger ebenfalls effizient, mit hohem Wirkungsgrad. Das Schweizer Unternehmen baut seine Module dabei in Deutschland.

Datenblatt Vergleichs-Test

Um zu sehen, welches Modul das bessere ist, haben wir uns einige Module genauer angesehen. Dazu haben wir die Module in zwei Kategorien eingeteilt, Module zwischen 300 und 400 Watt, sowie 400 bis 500 Watt. Zusätzlich haben wir uns dabei auf monofaziale Module konzentriert. Aus diesem Grund haben wir Module über 500 Watt an dieser Stelle ausgeklammert, da diese in der Regel bifazial sind. Hier müssten allerdings weitere Kennzahlen zur Rate gezogen werden. 

Fünf Kennzahlen wurden sich in den Datenblättern genauer angeschaut. Darunter der Wirkungsgrad, die Nennleistung unter den Testwerten der Normalbedingungen, der Temperaturkoeffizient, die Leistungsgarantie und die Produktgarantie. In allen Kategorien wurden Punkte von 1 bis 5 vergeben. Beim Wirkungsgrad beispielsweise wurde alle bis einschließlich 18 Prozent mit einem Punkt bewertet und ab 22 Prozent mit fünf Punkten. 

In einem weiteren Schritt wurden die unterschiedlichen Kategorien dann noch unterschiedlich gewichtet. Die Produktgarantie wurde dabei nur mit fünf Prozent in der Gesamtwertung berücksichtigt. Die Leistungsgarantie mit zehn Prozent, der Temperaturkoeffizient mit 20 Prozent, die Nennleistung unter Normalbedingungen mit 30 Prozent und der Wirkungsgrad mit 35 Prozent. 

Es handelt sich hierbei ausschließlich um einen Vergleich von Daten der unterschiedlichen Module, nach Angaben der Hersteller. Keins der Module wurde zu keinem Zeitpunkt tatsächlich von Solaridee getestet. 

Module von 300 bis 400 Watt

Verglichen wurden zehn Module, von unterschiedlichen Herstellern, die alle eine angeben Nennleistung zwischen 300 und 400 Watt haben. Sowohl das Model von Energetica als auch Meyer Burger können mit guten Werten in ihren Datenblättern punkten. Das Modul von Meyer Burger hat in unserem Vergleichs-Test allerdings ein wenig besser abgeschnitten. Grund dafür ist der leicht bessere Temperaturkoeffizient und die fünf Jahre mehr Produktgarantie, die versprochen werden. Allerdings kann bei Energetica die Produktgarantie ebenfalls auf 25 Jahre aufgestockt werden. Dementsprechend würden sich die Module dann nur noch in ihrem Temperaturkoeffizient unterscheiden. 

Das Modul Eldora von Vikramsolar konnte auf der anderen Seite im Vergleich nur wenig überzeugen. Bei den modernen Modulen darf absolut mit einem Wirkungsgrad zwischen 18 und 20 Prozent oder sogar mehr gerechnet werden. Das 350 Watt Modul kann hier allerdings nur einen Wirkungsgrad von 17,29 Prozent aufweisen. 

Module von 400 bis 500 Watt

Das beste Modul nach unserem Datenblatt-Testverfahren ist das Maxeon 3 von Sun Power. Neben einem guten Wirkungsgrad kann es auch mit einer geringen Degradation punkten. Nicht angeben ist allerdings der Wert für die Leistung unter Normalbedingungen. Da es in diesem Punkt keine Punkte erzielen konnte, hat es nur 3,5 Punkte in der Gesamtwertung. 

Streng genommen wäre damit der eigentliche Testsieger das HiHero Modul von Canadian Solar. Dieses erzielte bei unserem Bewertungsschema eine Punktzahl von 4,8. Hier bekommt man ein gutes Modul, nur die Produktgarantie fällt etwas kürzer aus, als bei dem Modul von Sun Power. 

Unter den 10 Modulen, die wir uns angeschaut haben, konnte das Modul von Sonnenstrom Fabrik, von seinen Werten am wenigsten her überzeugen. Der Wirkungsgrad 20,7 Prozent ist noch ein guter Wert. Jedoch wird in der Leistungsgarantie eine Degradation von 0,68 jährlich ab dem zweiten Jahr angegeben. Im Vergleich zu anderen Modulen nimmt die Leistung dieses Modul deutlich mehr ab. Zusätzlich hat es im Vergleich zu den anderen ebenfalls einen hohen Temperaturkoeffizienten.