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Solarzellen sind das Herzstück einer jeden Solaranlage. Sie fangen das Sonnenlicht ein und wandeln dieses in Strom um. Die gängigste Variante ist dabei das Glas-Folien-Modul. Das ist jedoch nicht die einzige Modulart, die es auf dem Markt gibt. Eine Alternative zu Glas-Folien-Modulen sind die Glas-Glas-Module.
In ihrer Funktionsweise unterscheiden sich die beiden Module zunächst einmal nicht. Beide Varianten haben die Solarzellen verbaut. Wie auch bei den Glas-Folien-Modulen gibt es sowohl Polykristalline als auch Monokristalline PV-Module. Was der eigentliche Unterschied zwischen den beiden Modulen ist, ist die „Hülle„. Bei den Folien-Glas-Modulen besteht die Vorderseite aus Glas und die Rückseite aus einer Folie. Wie der Name schon vermuten lässt, haben auch Glas-Glas-Module Glas auf der Vorderseite eine Glasschicht. Dafür jedoch ebenfalls eine auf der Rückseite.
Jedoch ist das längst keine neue Technologie. Diese Bauweise ist durchaus schon länger bekannt. Allerdings wurden vor ca. 20 Jahre 4 Millimeter dicke Scheiben verwendet. Damit war das Modul zu schwer. Mittlerweile wird Dünnschichtglas verwendet. Damit hat jede Glasschicht nur noch eine Dicke von 2 Millimetern.
Folien-Glas-Module haben einige Nachteile in ihrer Anwendung. Glas-Glas-Module haben diese auftretenden Probleme nicht.
Folien-Glas-Module haben das Problem, dass wenn es zu einer Belastung der Solarzelle kommt, es in den Zellen zu Mikrorisse kommen kann. Mikrorissen können die Leistung verschlechtern oder auch eine Brandgefahr für die PV-Anlage darstellen. Bei Glas-Glas-Modulen sieht das etwas anders aus. Hier schützen die beiden Glasschichten die inneren Zellen besser vor äußeren Belastungen. Die Zellen werden nicht gestreckt, wenn es zu einer Belastung kommt.
Gleiches gilt für die thermische Ausdehnung. Folie und Glas dehnen sich unterschiedlich aus, wenn sie heiß werden. Besteht die Vorder- und Rückseite aus Glas, dehnen sich beide Glasscheiben gleich stark aus. Dadurch sind die inneren Zellen ebenfalls geschützter. Die Gefahr für Mikrorisse ist hier also deutlich geringer.
Je wärmer ein Solarmodul wird, desto mehr nimmt die Leistung ab. Durch die Glasrückwand kann die Wärme in dem Modul besser entweichen. Dadurch erhitzt sich das gesamte Modul nicht so schnell und die Leistung ist im Vergleich zu Folien-Glas-Modulen höher.
Die Folie auf der Rückseite der Module ist leicht entflammbar. Glas ist dem Fall etwas feuersicherer, dadurch gelten die Glas-Glas-Module als sicherer als Glas-Folien-Module. Gerade Reihenhausbesitzer dürfen sich darüber freuen. Wer Glas-Folien-Module verbauen lässt, muss zu den benachbarten Dächern 1,25 Meter Abstand halten. Das liegt an den Brandschutzbestimmungen. Da die reine Glasvariante sicherer gilt, verringert sich der Abstand. Hier muss nur ein halber Meter Abstand zu den benachbarten Dächern eingehalten werden. Dadurch können mehr Module verbaut werden.
Sind die Solarmodule nicht mehr zu gebrauchen, werden sie recycelt. Glas lässt sich in der Theorie auch immer wieder neu einschmelzen und kann dann neu verwendet werden. Neben der leichteren Recyclingfähigkeit weisen die Solarmodule auch eine längere Lebensdauer auf. Die meisten Hersteller geben hier eine Haltbarkeit von 30 Jahren an. Das sind im Schnitt fünf Jahre mehr als bei Folien-Glas-Modulen. Auch die Langlebigkeit erhöht die Umweltfreundlichkeit, da die Solarmodule erst fünf Jahre später ausgetauscht werden müssten.
Glas-Glas-Module brauchen nicht zwangsweise einen Aluminium-Rahmen. Derzeit haben die meisten noch einen, allerdings hat eine Studie des Fraunhofer-Institutes für Solare Energien 2021 herausgefunden, dass die ohne Rahmen am klimafreundlichsten sind. Der erzeugte Strom ist zwar umweltfreundlich, aber bei der Herstellung fallen dennoch CO₂ an. Im Vergleich zu den Glas-Folien-Modulen wird nach deren Ergebnissen, bei Glas-Glas-Modulen ohne Rahmen, 22 bis 27 Prozent CO₂ eingespart.
Bei der Produktion von Glas-Glas-Modulen ohne Aluminium-Rahmen entstehen die wenigsten CO₂-Emissionen im Vergleich zu anderen Solarmodulen.
Auch wenn die Vorteile überwiegen, gibt es auch negative Seiten von Glas-Glas-Modulen. Da wäre zu einem das Gewicht. Die zweite Glasscheibe ist schwerer als die alternative Folie. Dadurch wird das gesamte Modul schwerer. Dadurch wird die Last höher, die das Dach tragen muss. Wer also auf Glas-Glas-Module setzen möchte, sollte dies in der Planung berücksichtigen. Dazu kommt, dass die Module anders verbaut werden. Sie benötigen schlichtweg mehr Haken. Das könnte dazu führen, dass die Montage länger dauert.
Preislich sind Glas-Glas-Module ein wenig teurer. Doch der Preisabstand ist in den letzten Jahren aber immer geringer geworden.
Glas-Glas-Module gibt es in einer teiltransparenten Ausführung. Das bedeutet, dass die Module etwas Licht hindurch lassen und nicht alles absorbieren. Je nach Hersteller gibt es unterschiedliche Grade an Lichtdurchlässigkeit. Darunter leidet natürlich ein wenig der Wirkungsgrad der Module. Wird Licht durchgelassen, kann daraus kein Strom produziert werden. Diese Module eignen sich allerdings gut für Terrassen, Carports, Wintergärten oder auch Gewächshäusern. Überall da, wo eben Sonnenlicht unter dem Dach gewünscht ist. Dadurch ist es möglich, nicht nur auf dem Hausdach Module zu verbauen, sondern auch auf anderen freien Flächen.
In einer nicht teiltransparenten Variante können diese Module selbstverständlich auch auf dem ganz normalen Hausdach integriert werden. Teiltransparent würde hier nur wenig Sinn ergeben, da das Sonnenlicht unter dem Dach nichts erhellen muss. Ausgenommen sind hier natürlich Glasdächer. Bei einem Glasdach ergibt die teiltransparente Variante wieder Sinn.
Alternativen zu Solar auf dem Dach
Ist die Ausrichtung des Daches nicht optimal, dann bietet es sich an, auf andere Flächen zurückzugreifen. Hat die Terrasse beispielsweise eine Süd-Ausrichtung, könnte besonders zur Mittagszeit eine Menge Strom produziert werden.
Ebenfalls kann sich das lohnen, wenn der eigene Stromverbrauch gestiegen ist und die Erweiterung der Solaranlage ansteht, jedoch kein Platz mehr auf dem Dach ist.
Wer Strom direkt auf der Terrasse oder auch in seinem Gewächshaus produziert, kann diesen auch direkt mit Photovoltaik für den Garten nutzen. Damit kann der Rasenmäher oder auch die Außenbeleuchtung mit grünem Strom betrieben werden.
Theoretisch schon. Hersteller behaupten, dass die Module vergleichsweise eine höhere Lebensdauer aufweisen. Zusätzlich sind sie leichter zu recyclen, da Glas immer wieder eingeschmolzen werden kann. Auch in der Herstellung weist die Glas-Glas-Variante eine geringere CO2-Emission auf.
Nein, auch bei Glas-Glas-Modulen werden ebenfalls Polykristalline oder Monokristalline Zellen verwendet. Die Stromumwandlung funktioniert also genau gleich. Jedoch können Glas-Glas-Module leistungsfähiger sein. Das liegt daran, dass sie besser Wärme abgeben können. Auch wird dünneres Glas verwendet, durch welches die Photonen leichter durch können.
Glas-Glas-Module liegen preislich ein wenig über den Glas-Folien-Modulen. Wer jedoch gerne seine Terrasse überdachen möchte oder ein Carport anschaffen möchte, sollte die Glas-Glas-Module in einer teiltransparenten Variante in Betracht ziehen. Diese ermöglicht es Strom zu erzeugen und dennoch kommt Sonnenlicht unter dem Dach an. Auch für Reihenhausbesitzer könnte das interessant sein. Da der Abstand zu den Nachbardächern dadurch verringert wird.
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