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Die PV-Anlage zu erweitern, kann aus verschiedenen Gründen sinnvoll sein. Beachte dabei folgendes:
Die PV Anlage erweitern – warum? Ganz einfach: nicht immer läuft alle im Leben nach Plan – und das ist okay. Allerdings bedeutet es, dass man den Plan nachträglich noch anpassen muss. So kann es auch vorkommen, dass die Planung der PV-Anlage mit der Zeit nicht mehr dem Bedarf entspricht und angepasst werden muss. Allerdings muss dabei einiges beachtet werden – wir zeigen Dir, was!
Der Strombedarf steigt immer weiter, nicht nur auf die ganze Welt gerechnet, sondern auch im Einzelnen: Eine junge Familie benötigt zunächst vielleicht nur 4.500 kWh Strom im Jahr, 10 Jahre später aber bereits das Doppelte. Gründe dafür könnten sein
Ist der Strombedarf in einem Haushalt deutlich gestiegen und Fläche für mehr PV-Module verfügbar, kann sich die Erweiterung der PV-Anlage lohnen. Zwar bedeutet das auch wieder eine Investition, diese sollten sich aber in der Regel rentieren, da Solarenergie im Gegensatz zu konventionellem Strom kostenlos ist.
Ist die Entscheidung für eine Erweiterung der PV-Anlage gefallen, geht es als Nächstes darum, die Erweiterung gut zu planen. Wichtiger Faktor ist dabei unter anderem der Standort der neuen Module:
Eine Möglichkeit, die PV-Anlage zu erweitern, ist die Installation weiterer Module auf der ursprünglichen Fläche. Wenn dort noch Platz ist, liegt diese Variante am nächsten. Vorteil dabei ist, dass alle Module der Anlage dieselbe Ausrichtung haben. Sollen die neuen Module an die bestehende Technik angeschlossen werden, bedeutet das weniger Aufwand. Einen weiteren Wechselrichter beispielsweise braucht es dann nicht unbedingt.
Allerdings kann es auch vorteilhaft sein, die Erweiterung absichtlich neu auszurichten, da so die Ertragszeit ausgeweitet werden kann. Ist die ursprüngliche Anlage beispielsweise nach Süden ausgerichtet, liefert diese vor allem zur Mittagszeit viel Solarstrom. Werden die ergänzenden Module dann nach Osten oder Westen ausgerichtet, kann die Ertragszeit auf den Vormittag oder Nachmittag ausgeweitet werden.
Nicht immer ist das Dach aber noch frei oder die beste Wahl. Es kann darum auch Sinn machen, andere Flächen für die Erweiterung der PV-Anlage zu nutzen. Mögliche Orte sind zum Beispiel:
Garagen- oder Terrassendächer: Die Fläche ist oft ungenutzt und flach und bietet sich damit ideal für die Solarnutzung an, wie zum Beispiel bei einem Solar-Carport. Bei einem Neubau können die PV-Module sogar das eigentliche Dach ersetzen. Das sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch lichtdurchlässig.
Fassaden: Auch die Fassade kann mit Photovoltaikmodulen bestückt werden, man spricht von der Solarfassade. Zwar ist die Ausrichtung hier nicht optimal, dafür kann sonst aber ungenutzte Fläche so für die Solarstromerzeugung nutzbar gemacht werden. Ähnlich wie beim Terrassendach können die Module hier auch als bauwerkintegrierte PV-Anlage genutzt werden, zum Beispiel, in dem die Module als Balkonkraftwerk genutzt werden und das Balkongeländer ersetzen.
Garten: Nicht immer muss die Solaranlagen auf oder am Haus platziert werden. Wer den Platz hat, kann die Anlage auch mit Modulen im Garten erweitern – entweder als Freiflächenanlage oder auch hier mit mehrfacher Funktion, beispielsweise als Solarzaun. In unserem Photovoltaik Anbieter Vergleich findest Du passende Firmen für die Erweiterung Deiner PV-Anlage.
Genauso wie bei der Installation der ursprünglichen PV-Anlage ist auch bei der bzw. gerade bei der Erweiterung einiges zu beachten:
Die bestehende Photovoltaikanlage wurde so geplant, dass sie möglichst effizient arbeitet. Sollen nun weitere Module in die Anlage integriert werden, müssen natürlich auch die anderen Komponenten entsprechend angepasst werden. Das wichtigste Teil dabei ist der Wechselrichter. Er wandelt Gleichstrom in Wechselstrom um und ist recht genau auf die Anlagenleistung angepasst. Ist er zu klein dimensioniert, geht Solarertrag verloren. Ist er zu groß dimensioniert, arbeitet er nicht effektiv und treibt die Investitionskosten unnötig in die Höhe.
Bei der Erweiterung der PV-Anlage sollte also geprüft werden, ob der Wechselrichter die neue Leistung verträgt oder ein zweiter Wechselrichter angeschafft werden muss. Als Faustregel für die Dimensionierung des Wechselrichters gilt: Dieser sollte zwischen 80 und 120 % der Anlagenleistung messen.
Nicht zwingend notwendig, aber eventuell sinnvoll ist auch die Anpassung des Stromspeichers bzw. Ergänzung der Anlage um einen Stromspeicher. Denn je größer die Anlage, desto größer sind auch die Überschüsse zu besonders ertragreichen Zeiten. Ein Stromspeicher kann diese Überschüsse auffangen und für einen späteren Zeitpunkt speichern. Alternativ können die Überschüsse auch gegen eine Einspeisevergütung dem öffentlichen Netz zur Verfügung gestellt werden. Mit sinkender Einspeisevergütung ist das allerdings immer weniger rentabel.
Auch wenn es sich nur um eine Erweiterung der bestehenden Anlage handelt, muss diese beim Marktstammdatenregister angemeldet werden. Das kann man einfach selber über die Website erledigen. Auch beim Finanzamt muss die Erweiterung der PV-Anlage angezeigt werden.
Ob eine Photovoltaikanlage als Erweiterung oder als Neuanlage gilt, hängt vom Standort und dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme ab. Geregelt wurde das im Erneuerbare-Energien-Gesetz wie folgt:
Eine Photovoltaikanlage gilt als Erweiterung, wenn
Beide Anlagen sich auf demselben Gebäude oder Grundstück befinden. Und
Die Anlagen innerhalb von 12 aufeinanderfolgenden Kalendermonaten in Betrieb genommen wurden.
Relevant ist das, wenn es um die Einspeisevergütung geht: Handelt es sich um eine Erweiterung, wird für die zusätzliche Leistung ebenfalls der ursprüngliche Vergütungssatz ausgegeben. Mit der Regelung wird vermieden, dass zu hohe Einspeisevergütungen abgegriffen werden. Eine Anlage, die im Januar installiert wurde, kann also bis zum Dezember desselben Jahres erweitert werden. Was danach ergänzt wird, zählt als Neuanlage.
Auch Erweiterungen können Photovoltaik Förderung erhalten. Gilt eine Erweiterung der PV-Anlage als Neuanlage, wird die Einspeisevergütung mit einer Mischkalkulation berechnet. Die neu installierte Leistung wird dann mit dem aktuellen Satz vergütet, während auf die ursprüngliche Leistung weiterhin ausgezahlt wird.
PV-Anlagen, die nicht zur Einspeisung verwendet werden, können problemlos erweitert werden. Hier ergibt sich das Problem nicht, dass die passende Einspeisevergütung ermittelt werden muss. Dabei muss lediglich beachtet werden, dass alle technischen Komponenten aufeinander abgestimmt sind.
Die Erweiterung der Photovoltaikanlage kann sich auf jeden Fall lohnen – auch wenn unter Umständen die Einspeisevergütung geringer ausfällt, als bei der bestehenden Anlage. Durch die immer weiter steigenden Strompreise und die anhaltende Klimakrise ist allerdings jede Kilowattstunde Solarstrom ein Gewinn.
Ja, eine Photovoltaikanlage kann erweitert werden. Allerdings wird für die erweiterte Leistung nichts zwangsläufig die ursprüngliche Einspeisevergütung ausgeschüttet.
Die PV-Anlage zählt als Erweiterung, wenn die innerhalb von 12 Monaten nach der ursprünglichen Anlage in Betrieb genommen wurde UND auf demselben Haus oder Grundstück installiert ist.
Die Kosten für die Erweiterung einer PV-Anlage sind stark von der erweiterten Leistung abhängig. Wichtig ist außerdem, ob neben den Modulen noch weiter Komponenten neu angeschafft werden müssen, wie zum Beispiel der Wechselrichter. Einen pauschalen Preis für die Erweiterung der PV-Anlage kann man daher nicht bestimmen.
Alle Angaben ohne Gewähr.
Die Inhalte des Artikels wurden nach sorgfältiger Recherche zusammengetragen. Trotzdem können sich die Gesetze stetig ändern. Bitte hab Verständnis dafür, dass Solaridee bezüglich der in diesem Dokument getroffenen Aussagen keine Haftung übernehmen kann.
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