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Ein Carport ist eine Überdachung für das eigene Auto. Im Vergleich zu einer Garage haben sie kein Garagentor und häufig keine Wände oder nur ein, zwei. Es ist also vergleichsweise ein sehr offenes System. Dennoch schützt der Carport das Auto vor Regen und Hagel. Auf der Dachfläche ist zusätzlich massig Platz für PV-Anlagen.
Carports dienen als Alternative zu den Garagen. Sie sind offener, schützen das Auto jedoch dennoch vor äußeren Einflüssen. Die Dachfläche bietet sich dafür an, Solarpanels zu verbauen und Strom zu generieren. Das kann zum Beispiel dann sinnvoll sein, wenn das Haus denkmalgeschützt ist oder andere bauliche Vorgaben eine Photovoltaikanlage auf dem Dach nicht ermöglichen. Der Solarcarport bietet so eine Alternative zur Gewinnung von Strom und schützt zusätzlich das eigene Auto. Der Solarcarport kann auch als Erweiterung einer PV-Anlage dienen.
Bei dem Carport ist nur darauf zu achten, ob es an einer geeigneten Stelle steht. So können Bäume häufig dafür sorgen, dass es auf dem Dach des Carports überwiegend schattig ist. Ist dies der Fall, ist eine Solaranlage wenig sinnvoll. Steht der Carport in Richtung Süden, muss ebenfalls geprüft werden, ob dort ausreichend Sonne hingelangt. Ein Gespräch mit dem Solarteur sollte dort individuell Klarheit verschaffen.
Es gibt verschiedene Hersteller, die fertige Carports anbieten. Dabei sind die Solarmodule direkt im Dach integriert – ein sogenanntes Indach-System. Der Vorteil dabei ist, dass bei dieser Konstruktion auch Licht durchgelassen werden kann. Dadurch ist es unter dem Carport tagsüber nicht dunkel. Aus den abgefangenen Sonnenstrahlen wird Strom generiert.
Die Optik des Carports ist dabei variabel. Es gibt sowohl Konstruktionen aus Holz, als auch Metall. Holzverkleidungen sind dabei in der Regel etwas günstiger. Carports aus Metall haben jedoch den Vorteil, dass sie eine längere Haltbarkeit haben, da sie nicht morsch werden können. Dafür müssen diese regelmäßig auf Verrostungen geprüft werden. Ein guter Holzcarport hält dennoch einige Jahre. Beide Optionen haben also ihre Vor- und Nachteile. Egal ob Holz oder Metall, beide lassen sich mit einem Solardach verbinden.
Ebenfalls sollte man sich Gedanken machen, wie groß der Solarcarport sein soll. So stellt sich zum Beispiel die Frage, ob ein oder zwei Autos darunter Platz finden sollen und ob das ganze um einen Schuppen erweitert werden soll. In diesem Schuppen könnten zu Beispiel Fahrräder Platz finden. Bei zwei Autos ist die Dachfläche schon deutlich größer. Je größer die Fläche, desto mehr Solarmodule können verbaut werden. Bedeutet im Folgeschluss auch, dass mehr Strom produziert werden kann.
Wenn ein Carport schon vorhanden ist und dieses nur nachgerüstet werden soll, ist auch das grundsätzlich möglich. Dafür muss lediglich erstmal geprüft werden, ob sich der Carport eignet. Insbesondere ältere Carports sind häufig nicht in der Lage, die zusätzliche Last der Solarmodule zu tragen. Spricht dem nichts entgegen, können Solarmodule nachträglich montiert werden. Sie werden dann ganz normal wie bei einem Hausdach auf das vorhandene Dach montiert. Handelt es sich um ein flaches Carport-Dach, ist auch eine Kombination mit einer Dachbegrünung denkbar. Dies würde die Leistung der PV-Anlage steigern.
Ausschlaggebend ist die Statik des Carports, ob Solarmodule nachgerüstet werden können.
Der Hobby-Heimwerker kann durchaus sein Carport selber aufbauen. Es gibt verschiedene Bausätze, die alle benötigten Materialien beinhalten. Mithilfe der Montageanleitung stellt der Bau eines normalen Carports kein Problem dar. Wer sich das nicht zutraut, kann den Solarcarport natürlich auch aufbauen lassen, das erhöht jedoch die Anschaffungskosten.
Ein Komplett-System, bei dem die Solarpanels das Dach bilden, ist nicht möglich selbst aufzubauen. PV-Anlagen müssen vom Elektriker an das Hausnetz angeschlossen werden. Wer dennoch gerne sein Carport bauen möchte, kann die Solarmodule nachträglich auf das Dach montieren lassen. Hierbei muss vorher allerdings auf die Statik geachtet werden. Der Carport muss die zusätzliche Last tragen können. Bei einem Komplett-System übernimmt der Hersteller die Kontrolle der Statik.
Die produzierte Menge Strom kann mithilfe einer Wallbox mit Photovoltaik direkt ein E-Auto laden. Ist das komplette Carport mit Solarpanels ausgestattet, kann damit zu einem Großteil ein E-Auto versorgt werden. Der Vorteil der Wallbox ist zusätzlich, dass die Ladezeit deutlich kürzer ist, als wenn das E-Auto an die normale Steckdose angeschlossen wird. Da jedoch tagsüber der Strom produziert wird, ist es lohnenswert darüber nachzudenken, ob ein passender Photovoltaikspeicher angeschafft werden soll. Damit kann das Auto ohne Probleme auch Nachts geladen werden, wenn eigentlich keine Solarenergie zur Verfügung steht.
Der überschüssige Strom kann ebenfalls für andere elektrische Geräte im Haushalt verwendet werden. Das geht natürlich auch, ohne dass ein E-Auto zusätzlich geladen werden muss. Gibt es keinen Speicher und es wird überschüssiger Strom produziert, kann dieser in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Dafür gibt es eine Einspeisevergütung. Diese ist für 20 Jahre garantiert. Jedoch sinkt momentan jährlich der Betrag, der dafür ausgezahlt wird. So ist das Einspeisen nicht unbedingt die wirtschaftlichste Lösung. Am wirtschaftlichsten ist es, den Solarstrom im Eigenbedarf zu verwenden.
Wenn im Winter Schnee fällt und dieser die Solarpanels zudeckt, kann kein Strom erzeugt werden. Dennoch scheint auch im Winter die Sonne und es könnte Strom produziert werden. Meist kommt dabei nicht ganz so viel Strom raus, wie an wolkenlosen Sommertagen, dennoch ist es lukrativ diesen Strom mitzunehmen. Dafür ist es sinnvoll, vorsichtig den Schnee von dem Carport zu entfernen. Gerade bei einem Flachdach wird der Schnee nicht einfach herunterrutschen.
Ob sich der Solarcarport lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zunächst einmal ist die Größe entscheidend und wie viel Strom damit generiert werden kann. Bei einem Carport, das Platz für ein Auto bietet und dabei 3,5 Meter breit und 5,5 Meter lang ist, gibt es rund 19 m² Dachfläche. Gehen wir von dem Richtwert aus, dass pro Quadratmeter Fläche, mit Solarmodulen von einer Leistung von 300 bis 400 Watt, 0,2 kWp produziert werden können, erreichen wir auf einem kleinen Carport 3,8 kWp Leistung.
Bei einem Carport für zwei Autos sieht das schon anders aus. Nehmen wir hier als Beispiel eine Breite von 7 Metern und eine Länge von 5,5 Metern, erreichen wir eine Fläche von 38,5 m². Damit einhergehend eine mögliche Leistung von bis zu 7,7 kWp. Wer einen Schuppen dran baut, kann diese Zahlen zusätzlich noch vergrößern.
Die Kosten eines Solarcarports hängen von verschiedenen Faktoren ab. Wie zum Beispiel die Größe. Nach aktuellen Preisen für PV kostet eine PV-Anlage zwischen 1.300 €* und 1.600 €*. Für unser Beispiel von davor würde der kleine Carport rund 6.400 €* zusätzlich kosten und der größere Carport 10.150 €*. Soll ein fertiger Solarcarport gekauft werden, starten die Preise für kleine Carports bei 7.000 €* und für doppelte Carports bei 12.000 €*.
Dazu kommt noch ein Wechselrichter. Dieser ist zwingend notwendig, damit der gewonnene Strom genutzt werden kann. Dafür kommen zusätzlich ca. 1.400 €* hinzu. Die Montage darf ebenfalls nicht vergessen werden. Grob sind das ca. 1.200 €* bis 2.400 €* zusätzlich.
Ist der Carport nur eine Erweiterung einer bestehenden Anlage und es gibt schon einen Speicher, muss dafür kein neuer gekauft werden. Ist noch keiner vorhanden und der Strom soll gespeichert werden, kommen je nach Größe weitere 3.500 €* bis 6.000 €* auf die Rechnung drauf.
Zusammengerechnet kommen da für die Anschaffungskosten für einen kleinen Carport mit Speicher 12.500 €* bis 16.200 €* hinzu. Für den größeren Carport betragen die Kosten mit Speicher zwischen 16.250 €* und 19.950 €*.
Kostenfaktor | Preis in €* (kleines / großes Carport) |
Solarmodule | 6.400 €* / 10.150 €* |
Carport mit Solarmodulen | ab. 7.000 €* / ab. 12.000 €* |
Wechselrichter | 1.400 €* |
Montage | 1.200 €* – 2.400 €* |
Speicher | 3.500 €* – 6.000 €* |
Gesamtkosten | 12.500 €* – 16.200 €* / 16.250 €* – 19.950 €* |
Es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten, um ein Solarcarport zu finanzieren. Zu nächst einmal handelt sich immer noch um eine PV-Anlage und somit können alle normalen Förderungen für eine PV-Anlage beansprucht werden. Wallboxen-Förderungen gibt es derzeit leider nicht. Hier hat die KfW die Förderungen derzeit eingestellt.
Es lohnt sich für die einzelnen Komponenten regional zu überprüfen, ob es derzeit passende Förderungen gibt. Teilweise werden hier Speicher, Wallboxen und auch PV-Anlagen noch gefördert.
Ein Carport benötigt manchmal eine Baugenehmigung. Ab welchen Maßen, das benötigt wird, hängt von Bundesland zu Bundesland ab. Ebenfalls haben auch Städte und Kommunen ein Mitspracherecht, was Garagen und Carports betrifft. Es ist dringend ratsam sich vorab zu informieren, ob eine Baugenehmigung benötigt wird, da im schlimmsten Fall, dass Carport abgebaut werden muss und es Bußgelder geben könnte. Sollte eine benötigt werden, dann sollte sich rechtzeitig darum bemüht werden, da das Bauamt etwas Zeit benötigt.
Wenn die Statik das hergibt, können auf vorhandene Carports Solarmodule nachgerüstet werden.
Ja, ein Solarcarport kann sich lohnen. Das Dach bietet eine große Fläche, die ansonsten ungenutzt bleiben würde. Zudem wird bereits auf Carports, die für ein Auto ausgelegt sind, genug Strom produziert, das die Stromkosten deutlich gesenkt werden. Insbesondere in Kombination mit einer Wallbox für ein E-Auto kann es besonders sinnvoll sein.
Carports gehören grundsätzlich in die genehmigungspflichtige Kategorie. Dennoch gibt es Ausnahmen, so ist nicht jeder Carport genehmigungspflichtig. Da dies allerdings in jedem Bundesland unterschiedlich ist, sollte dies individuell bei dem zuständigen Bauamt nachgefragt werden.
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